Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 306 Süßen-Großsüßen, ev. Pfarrkirche (St. Ulrich) 1581

Beschreibung

Kindergrabstein für Friedrich Bertlin. Jetzt außen in die Südwand der Kirche, rechts neben dem Portal am Aufgang zur Empore eingemauert, dritter Stein von Osten. Kleine, oben abgerundete Stele mit niedrigem Fundamentsockel. Randkontur mit Ritzlinie nachgezogen; ebenfalls in Ritzzeichnung ein Patriarchenkreuz auf flachem Dreiberg; der Kreuzstamm flankiert von einer Jahreszahl und Initialen (A), dazwischen auf dem oberen Kreuzbalken Inschrift (B); unter dem Dreiberg 2zeilige Sterbeinschrift (C). Grauer Sandstein, stark verwittert, Oberfläche blättert ab.

Maße: H. 72, B. 43,5, Bu. 3,5 (A), 2,3 (B), 3,3 cm (C).

Schriftart(en): Kapitalis (A, B), Fraktur (C).

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A1

    15//81.

  2. B

    IESVS

  3. A2

    . B(artholomäus) . // . B(ertlin) .

  4. C

    Friderrich Bertlin Starb / den 27. Janu(arii)a) dem Got genad

Kommentar

Die Initialen B B bezeichnen den Vater des Knaben, Bartholomäus Bertlin aus Memmingen, der von 1577 bis 1622 Pfarrer in Großsüßen war1. Innerhalb nur weniger Tage verstarben ihm zwei weitere Kinder, die gleichartige, aber etwas kleinere Grabsteine erhielten (nrr. 307, 310). Bei der schlichten Ausführung des Steins fällt die verhältnismäßig qualitätvolle Frakturschrift auf. Der S-Versal hat die kursive Schleifenform.

Textkritischer Apparat

  1. Kürzung durch Doppelpunkt.

Anmerkungen

  1. Vgl. Ziegler,Von Siuzun bis Süßen 79. In der Pfarrerliste ebd. 418 wird 1578 als Jahr des Amtsantritts genannt, doch beginnt das von Bertlin angelegte Totenbuch bereits 1577. Weitere Laufbahnstationen: imm. Tübingen 1559, vgl. Matrikeln Tübingen I, 150,70; 1565 oder 1566 Diakon zu Owen, 1567 zu Metzingen, 1570 Pfarrer zu Weiler ob Helfenstein; vgl. Sigel, Das ev. Württemberg 10,1. Bertlin starb 1628.

Nachweise

  1. Kdm Geislingen 131 (nur erwähnt).

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 306 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0030602.