Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 303 Geislingen an der Steige, ev. Stadtkirche (U. L. Frau) 1577 (?)
Beschreibung
Grabstein des Balthasar (?) Veyhelmann. Innen an der Ostwand des nördlichen Seitenschiffs, mittlerer Stein. Ursprünglich wohl auf dem Friedhof bei der Kirche, dann 1608 oder später auf den Friedhof Rorgensteig übertragen und schließlich 1879 in die Kirche verbracht. Zweiseitig bearbeiteter, oben mit Rollwerkrahmen gegiebelter schlanker Stein mit hohem Fundamentsockel. Auf der Vorderseite im Giebelfeld 2zeilige, dem geknickten oberen Rand folgende Inschrift (A), darunter breite rundbogige Flachnische, in der oberen Hälfte zwei Schilde unter einem Helm in Relief, in der unteren Hälfte querrechteckige Schrifttafel mit 9zeiliger Inschrift (B). Die Rückseite durch die derzeitige Aufstellung nicht zugänglich. Oben Steinmetzsignatur (C), dann 6zeilige oder längere Inschrift (D). Grauer Sandstein. Stark abgewittert, Inschriften unlesbar, nur noch ganz rechts und in der letzten Zeile von (B) einzelne Buchstaben erkennbar.
Wortlaut von (C, D) nach Klemm.
Maße: H. 145, B. 56, Bu. 2 cm (B).
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien (B), Kapitalis (A, C).
- A
[. . . . . . . . . . . . . .]S[.]N / [. . . . . . . . . . . . . .]
- B
[. . .]
- C
H(ans) S(challer)
- D
O mensch, dein end all augenblickh /bedenk und dich zum ende schickh, /Thuo buoß mit ernst Jm hertzengrund, /Thuo solchs gleich jetzt zu diser stundt /Und mach dich gfast bey guter Zeit, /Dann ist nit Not in disem Streit / [. . .
Versmaß: Deutsche Reimverse (D).
Veyhelmann, unbekannt1; Helmzier: Veyhelmann. |
Anmerkungen
- Senkrecht gestellte Armbrust.
Nachweise
- Klemm, Stadtkirche. Nachträge 10f.
- Ders., Aus alter Zeit, A: Geislingen, in: Beil. zum Alb- u. Filsthalboten Nr. 137 (1879 XI 15).
- Kdm Geislingen 43.
- Bischoff, Führer 20 nr. 15.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 303 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0030301.
Kommentar
Eine sichere Zuweisung des Steins ist aufgrund der völligen Zerstörung der Grabschrift unmöglich. Klemm erwägt die Zuordnung zu dem am 8. September 1577 verstorbenen Balthasar Veyhelmann (vgl. nr. 301), da der sehr ähnliche Grabstein für Jörg Weckherlin von 1581 (nr. 309) aus derselben Werkstatt (Hans Schaller in Ulm) für zeitliche Nähe der beiden Stein spreche.