Die Inschriften des Landkreises Göppingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 41: Göppingen (1996)

Nr. 295 Bünzwangen (Stadt Ebersbach a. d. Fils), ev. Filialkirche 1575 (?)

Beschreibung

Emporenbrüstung, bemalt mit Christus und den 12 Aposteln. An der West- und Nordempore; vor einigen Jahren unter einer deckenden Ölschicht freigelegt und restauriert. Auf den breiten Brüstungsrahmen sind ringsum auf dunklem Grund Blumen- und Blattranken aufgemalt. Die obere Rahmenleiste der Westempore trägt eine fast völlig vergangene Inschrift, vielleicht eine Malersignatur (A), und darunter auf einem senkrechten Rahmenbrett die Jahreszahl (B). Die auf die Brüstungsfelder aufgemalten Bilder Christi und der Apostel stammen mitsamt ihren Beischriften sicherlich erst aus dem späten 17. oder 18. Jahrhundert.

Maße: Bu. 5,0, Zi. 5,5–8,0 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/3]

  1. A

    [. . .]ḅ[. .]s Ṃ[. . . . . . . . .] vnd Ṃạhler ẓu [. . . . . . . . .]

  2. B

    157̣5

Kommentar

Dem Stil nach stammen weder die Brustbilder Christi und der Apostel noch die Namenbeischriften und das Rankenornament aus dem 16. Jahrhundert. Falls die Jahreszahl auf dem Rahmen der Empore nicht verfälscht wurde, dürfte sich die fast völlig vergangene Inschrift darüber, die sich im Duktus deutlich von den Bildbeischriften unterscheidet, auf eine frühere Bemalung beziehen, die dann im 17. oder 18. Jahrhundert durch die jetzt freigelegten Tafeln ersetzt wurde. Die Empore wurde demnach, wenn auch nicht mit ihrem heutigen Bildschmuck, bei der Kirchenerneuerung im 18. Jahrhundert aus der alten Kirche übernommen. Ob die Empore von 1575 (?) bereits Christus mit den Aposteln zeigte, läßt sich freilich nicht mehr entscheiden.

Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 295 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0029502.