Die Inschriften des Landkreises Göppingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 41: Göppingen (1996)
Nr. 6 Boll, ev. Pfarrkirche (ehem. Stiftskirche St. Cyriakus) 2. H. 13. Jh.
Beschreibung
Evangelistenglocke. Im Turm, kleinste Glocke eines vierteiligen Geläuts. Schulterinschrift zwischen Schnurstegen.
Maße: H. (o. Krone) 64, Dm. 77, Bu. ca. 4 cm.
Schriftart(en): Romanische Majuskel.
+ LVCAS + MARCVS + MATHEVSa) + IOHANNESb)
Textkritischer Apparat
- T mit auf der Grundlinie nach rechts in einen langen Balken abknickender Haste.
- Zweites N retrograd.
Anmerkungen
- Dt. Glockenatlas WürttHohenzollern nr. 1440, 1529, 800.
- Kdm Göppingen 75 datiert allgemein ins 13. Jahrhundert.
Nachweise
- Kdm Göppingen 75.
- Mayer, Ortsgeschichte von Boll 60.
- Dt. Glockenatlas WürttHohenzollern nr. 644.
- Schäfer, Roman. Kirche 104 (ungenau), Abb. 93.
- Rapp 11.
- Boll. Dorf und Bad 231.
Zitierhinweis:
DI 41, Göppingen, Nr. 6 (Harald Drös), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di041h012k0000607.
Kommentar
Sigrid Thurm stellte epigraphische Gemeinsamkeiten mit drei weiteren undatierten und unsignierten Glocken aus Bühlerzell (LKr. Schwäbisch Hall), Hettingen (LKr. Sigmaringen) und Brackenheim (LKr. Heilbronn) fest1, so vor allem das T mit unten rechtwinklig nach rechts umknickendem Schaft. C ist entsprechend eckig ausgeführt. Die Schräghasten des A laufen spitz zusammen und tragen einen sehr breiten Deckbalken. Unziale Formen fehlen in der sehr grob geformten Majuskelschrift völlig. Eine zeitliche Einordnung noch um die Mitte oder in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts erscheint mir vom Schriftbefund her plausibler als die von Thurm und Rapp vorgeschlagene Datierung um 13002.