Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 369† Hirsau, Pfarrkirche St. Bartholomäus 1634–1650

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte für Hans Feicht. Die Platte ist heute nicht mehr auffindbar. Sie wurde 1959 aus der Friedhofsmauer von St. Bartholomäus geborgen; die Beschreibung und ein (unscharfes) Foto läßt ein Bruchstück von 7 Zeilen einer über das ganze Feld verteilten Sterbeinschrift vermuten. Das Material war roter Sandstein.

Maße: H. 75, B. 40 cm.

Schriftart(en): Kursive.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Siegfried Greiner, Hirsau [1/1]

  1. Am Tag Mar / ie Verkindigu(n)g Starb hans fei/ cht Beckenn /knecht zu hir/ saw dem Gott wöle gen[edig] / sein

Datum: 25. März

Kommentar

Die Inschrift ist nahezu vollständig; an der Platte fehlen nur in der Höhe maximal zwei Zeilen mit der Jahreszahl. Das Format war also ungewöhnlich klein. Die Schrift ist ungeübt und unbeholfen. Die Platte stand nach ihrer Bergung 1959 zusammen mit 2 anderen im Klosterbereich an einer Mauer; auf der ersten war nur die Jahreszahl 1636 und ein Radkreuz erkennbar. Die zweite war das noch erhaltene Fragment des Epitaphs für den Werkmeister Heinrich Weibel (vgl. nr. 285). Über den Verbleib des Bruchstücks der Platte Feicht ließ sich nichts ermitteln. Einen Hinweis für die zeitliche Einreihung gibt die Datierung nach dem Festkalender: da 1630–32 und 1634–50 kurzfristig wieder Mönche in Hirsau weilten, müßte die Platte wohl in diese Zeitspanne gehören, selbst wenn der Verstorbene nicht zu den Klosterleuten gehörte, sondern auf dem Friedhof der Gemeinde bestattet war. In den evangelischen Kirchenbüchern taucht der Name nicht auf.

Nachweise

  1. Karl Greiner, Unbekannte Zeugen alter Kultur, in: Kreisnachrichten Calw vom 28. 1. 1959.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 369† (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0036907.