Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 363† Calw, ev. Stadtkirche St. Peter und Paul 1649

Beschreibung

Inschrift auf der nach dem Calwer Stadtverderben neu gegossenen Mittagsglocke. Das neue Geläut von 6 Glocken (nrr. 362, 363, 364, 365, 366, 367) wurde aus den Resten des alten Geläuts, die aus den Trümmern des Turms geborgen wurden, durch die Lothringer Gießer Rosier neu angefertigt. Die Umstände des Gusses, die Vorbereitungen, die vorläufige Aufhängung der Glocken bis zur Fertigstellung des Turms in einem separat aufgerichteten Glockenstuhl sind in der Chronik des Johann Georg Widmann beschrieben,die auch die Inschriftn überliefert hat (WürttLB. HS. Q 131). Die Glocke wog 30¼ Zentner, sie hatte eine Schulterinschrift. Der Guß erfolgte am 26. Oktober 16491.

Wortlaut nach Widmann.

  1. GLEICH WIE UFF DER TROMPETEN SCHALL / DAS VOLKH DER JUDEN VBERALL / ZUSAMEN KAM, / SO PFLEG ICH AUCH / VND IST BEY VNS EIN GEMEINER BRAUCH / DAS WANN MAN HORT DER GLOCKHEN KLANG / FEIN JEDER MANN ZUR KIRCHEN GANG / A(NNO) DOMINI 1649.

Kommentar

Für die Ausführung der Inschrift dürfte Kapitalis verwendet worden sein.

Anmerkungen

  1. Die Glocken wurden nicht alle in aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen gegossen; Widmann überliefert für die größte Glocke den 5. September, die nächstgrößere wurde am 26. Oktober gegossen und die vier kleinsten in einem Guß am 16. Oktober.

Nachweise

  1. Widmann, Chronik S. 657v.
  2. Rheinwald, Stadtkirche S. 24.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 363† (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0036308.