Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 282† Wildbad, Gasthof 1590

Beschreibung

Wappenscheibe (?) des Daniel Schad. Im Fenster eines nicht näher bezeichneten Gasthofs.

Wortlaut nach Crusius.

  1. Daniel Schad Vlmensis, D(uumvir) F(ecit)a) Non est mortale, quod opto.1) F(elix) q(ui) P(acificus)b) M. D. XC.

Übersetzung:

Daniel Schad aus Ulm, Ratsältester, ließ dies machen. Nicht sterblich ist, was ich wünsche. Glücklich ist, wer friedfertig ist.

Kommentar

Im Fenster dürfte das Wappen Schad ausgeführt gewesen sein, wie Crusius das an anderen Stellen beschreibt (vgl. nr. 248, 1565, nr. 265, 1580 und nr. 278, 1586).

Die Schad (Schad von Mittelbiberach) waren eines der bedeutendsten Ulmer Patriziergeschlechter; der hier genannte Daniel (1530 geboren) war 1572 regierender Bürgermeister, seit 1577 Ratsältester. In diesem Amt kam es zwischen 1587 und 1604 offenbar mehrfach zu Auseinandersetzungen mit dem Rat, der Schad Herrschaftsgelüste und Alleinvertretungsanspruch anlastete2. Die Devisen – wenn F. Q. P. zutreffend aufgelöst ist3 – könnten eine Reaktion auf diese Auseinandersetzungen sein. – Im Ratssaal von Ulm befand sich im Ostfenster mit anderen Geschlechterwappen auch das Wappen des Daniel Schad.

Textkritischer Apparat

  1. Auflösung nicht gesichert: in einer Liste der viri illustres der Stadt Ulm steht Daniel Schad mit diesem Titel am Beginn: Crusius, Annales Suevici Lib. XII partis III p. 811.
  2. Auflösung nicht gesichert.

Anmerkungen

  1. Dielitz, Wahl- und Denksprüche S. 214.
  2. E. A. Schad, Die Schad von Mittelbiberach. Familiengeschichte Band 1-5 (1971), hier Band 3, S. 29ff.
  3. Dielitz (wie Anm. 1) S. 98.

Nachweise

  1. Crusius, Annales Suevici Lib. XII, partis III p. 811.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 282† (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0028208.