Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 240† Hirsau, Klosterkirche St. Peter und Paul 1560

Beschreibung

Grabplatte des Abtes Ludwig Velderer. In der Mitte der Kirche im Boden. Eingeleitet wird der Text mit der Standortangabe ‚aliud epitaphium eiusdem Ludovici Velderer abbatis Hirsaugiensis quod lapidi sepulchrali infra precedentem lapidem erectum posita est insculptum‘.

Wortlaut nach Parsimonius.

  1. Der ehrwirdig dises closters praelat, herr Ludwig Velderer von Stutgarten, Georgen Velderers und Margaretha Seckachin son, ist in Gott verschaiden im 1560 jar, seines alters aber in dem 84. jare, am 18. Augusti

Kommentar

Die Beschreibung des Parsimonius läßt keinen Zweifel darüber, daß für Abt Velderer ein aufrecht stehender Stein mit lateinischer Inschrift (und figürlicher Darstellung?) existierte, für den Parsimonius den Standort nahe der Kanzel angibt (vgl. die folgende nr. 241)1. Mit der Ortsbestimmung infra dürfte dann für die zugehörige Grabplatte ein Standort unmittelbar vor dem aufgerichteten Stein im Boden bezeichnet sein. Die Wortwahl des Parsimonius macht deutlich, daß er mit epitaphium die Textqualität (Textsorte) bezeichnet, während lapis den Träger der Inschrift meint2. – Ludwig Velderer war der letzte katholische Abt von Hirsau.

Anmerkungen

  1. Parsimonius fol. 128v. – Vgl. zu ähnlichen Nachweisen DI 25 (Lkr. Ludwigsburg) S. XXIV.
  2. Vgl. dazu auch Fidel Rädle, Epitaphium – Zur Geschichte des Begriffs (Diskussionsbeitrag), in: Koch, Epigraphik 1988, S. 305–310.

Nachweise

  1. Parsimonius fol. 128v.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 240† (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0024000.