Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 115 Bad Herrenalb, Klosterkirche St. Maria 1462

Beschreibung

Dachreiter mit spätgotischem Glockentürmchen auf der romanischen Vorhallenmauer der Kirche. Roter Sandstein. Engelskonsole, die eine Figur des Schmerzensmannes trägt. Der Engel hält rechts eine Posaune, links einen Wappenschild mit einem umkränzten Kreuz. Jahreszahl im Werkstein oberhalb der Schmerzensmann-Figur eingemeißelt, die Devise zu beiden Seiten der Engelskonsole.

Maße: Bu. 6–10 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/2]

  1. 1462Solideo

Übersetzung:

Gott allein (die Ehre).

Wappen:
Zisterzienserorden

Kommentar

Die Devise des Abtes Johannes von Udenheim († 1478, vgl. nr. 128) erweist seine Bautätigkeit in Herrenalb, ehe er erstmals als Abt urkundlich belegt ist1. Die bei Zisterzienserkirchen häufigen Dachreiter (vielfach in spätgotischer Zeit romischen Bauten eingefügt) ersetzten steinerne Glockentürme, die nach der strengen Bauvorschrift untersagt waren2.

Anmerkungen

  1. Vgl. Pflüger, Schutzverhältnisse S. 162.
  2. Dazu für Herrenalb jetzt Kohler S. 150ff.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 115 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0011502.