Inschriftenkatalog: Landkreis Calw
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 30: Landkreis Calw (1992)
Nr. 53† Bad Herrenalb, Klosterkirche St. Maria 1395
Beschreibung
Grabdenkmal des Grafen Wilhelm von Eberstein und seiner Ehefrau Margaretha. Das Denkmal war 1553 noch vorhanden, Standort hinter dem Hochgrab des Grafen Wilhelm III. von Eberstein († 1431, vgl. nr. 86); die Beschreibung läßt auf ein figürliches Denkmal beider Eheleute schließen. Die Umschrift war bereits 1553 am Beginn und am Ende gestört, als Schriftart ist gotische Majuskel anzunehmen, obwohl 1394/95 und 1397 in Herrenalb bereits Beschriftungen von Denkmälern in Minuskel vorkommen.
Wortlaut nach Krieg von Hochfelden.
[ANNO DOMINI M CCC LX]XXV SEPTIMO IDVS MARTII OBIIT COMES WILHELMVS DE EBERSTEIN ITEM ANNO LXXXXV OBIIT MAR[GARETHA . . . .]
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1385 an den 7. Iden des März (März 9) starb Graf Wilhelm von Eberstein; ebenso starb im Jahr 1395 Margaretha …
Eberstein |
Anmerkungen
- Krieg von Hochfelden S. 483.
- Kohler S. 108.
- Pfarrerbuch Herrenalb 131 nr. 3 a.
Nachweise
- Krieg von Hochfelden S. 245.
- OAB Neuenbürg S. 171.
- Paulus, Schwarzwald S. 184.
Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 53† (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0005307.
Kommentar
Die Eheleute waren die Eltern des Grafen Wilhelm III. von Eberstein und des 1440 verstorbenen Bernhard von Eberstein (vgl. nr. 94 †). Der Standort des Denkmals bleibt unsicher; in der Urkunde von 1553 lautet die Beschreibung: ‚Letztlich von dißem grabe (des Hochgrabes von 1431) dem Althar zu, vnnder dißem gewelbe vff die Recht hanndt noch eyn Ebersteinisch grab inn der Mauren erhaben, daruf Ebersteinische Wapen vnnd zwey steyniner pilder, die vmschrifft vßwendig zur Rechten handt der genempten Bilder von der Mauren vßweiset‘1. Diese Beschreibung läßt sich mit dem Standort in einem Kapellenanbau verbinden, nicht aber mit einer Bestattung im Chor oder im Schiff; in der Urkunde über die Kapellenstiftung Wilhelms III. von 1427 ist das Grab seiner Eltern erwähnt (vgl. nr. 86 Anm. 1). Das schließt im Grunde auch einen Standort für das Hochgrab Wilhelms im Mittelschiff aus, wie ihn Kohler zur Diskussion stellt2. Im Pfarrerbuch Herrenalb ist nur eine Zeile der Inschrift noch verzeichnet: XXV · VII IDVS MARTII OBIIT COMES WILHELMVS DE EBERSTEIN3.
Margaretha von Eberstein war eine geborene Schenkin von Erbach; in erster Ehe war sie mit Conrad VI. von Weinsberg verheiratet.