Inschriftenkatalog: Landkreis Calw
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 30: Landkreis Calw (1992)
Nr. 41 Nagold, Friedhofskirche St. Remigius u. Nikolaus 1347
Beschreibung
Grabplatte des Kaplans Volmar Murer. Im Chor. Umlaufende Inschrift zwischen Linien, die auf der rechten Längsleiste beginnt und sich mit zwei Zeilen im Mittelfeld fortsetzt. Darunter eingeritzter Kelch. Roter Sandstein, Bruch unterhalb der Mitte, Bestoßungen an den Rändern.
Maße: H. 207, B. 79 cm, Bu. 7 cm. - Gotische Majuskel.
+ ANNO · D(OMI)NI · M° · CCC° · LXXIIII° · OBIIT · VOLMARVS · MVR/ER · CAPPELLAN/VS · BEATI · NICOLAI · EXTRA · MVROS · OPIDI · NAELTa) · IN DIE · BEATI // GORGONII · M/ARTIRIS+
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1374 starb Volmar Murer, Kaplan (an der Kirche) des heiligen Nikolaus vor den Mauern der Stadt Nagold, am Tag des heiligen Gorgonius, des Märtyrers (Sept. 9).
Textkritischer Apparat
- So statt NAGELT.
Anmerkungen
- Roeser-Rathke, St. Remigius in Nagold S. 201ff.
- Ebd. S. 251.
Nachweise
- Paulus, Schwarzwaldkreis S. 158.
- OAB Nagold S. 104.
Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 41 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0004107.
Kommentar
Die tief eingegrabene Majuskel zeigt charakteristische Eigenheiten der späten Form: Knoten in Schaftmitte, starke Aufschwellung der Bögen in dreieckiger Form, T mit dreieckförmig ausgezogenem Deckbalken. Möglicherweise ist die Schrift werkstattgleich mit der Beschriftung der Säulentrommel von 1360 (nr. 37). Die Nagolder Friedhofskirche St. Remigius ist die frühere Pfarrkirche der Siedlung1. Die hier genannte St.-Nikolaus-Kapelle erscheint urkundlich seit dem Jahr 1327, im 16. Jahrhundert war sie bereits verfallen2.