Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 324a Hirsau, Klostermuseum 1618

Beschreibung

Fragmente von der Grabplatte des Kindes Andreas Lehr. Ursprünglich auf dem Friedhof der Pfarrkirche St. Bartholomäus in der Pletschenau, nach dem Abbruch der Kirche 1782 verbaut. Ein Bruchstück (die linke obere Ecke der Grabplatte mit 5 Zeilen Schrift) wurde 1959 beim Abbruch einer Mauer gefunden, es ist heute verschollen (Aufnahme nach Foto). Das zweite Bruchstück wurde 1991 in der Pletschenau beim Neubau des Hauses Morgeneier aufgefunden; es korrespondiert mit dem zuerst aufgefundenen Fragment und bietet 5 Zeilen Schrift (Zeilenbeginn). Erhalten ist damit der obere Teil der zeilenweise in ganzer Breite beschrifteten Platte aus rotem Sandstein.

Maße: H. 35, B. 32, Bu. 2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. ANNO 1618 DEN 19 /TAG NOVEMBRIS NACHTS /NACH II VHRN IST IN / GOT(T) SELIG ENTSCHLAF /EN ANDREA[S] DES EHRN /VESTEN [. . . . . . . . . . . . . . .][. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .]

Kommentar

Nach dem Toteneintrag im Hirsauer Kirchenbuch1 handelt es sich um einen Sohn des Vogts und Klosterverwalters Johann Wilhelm Lehr, der an den Pocken verstorben ist. Die Inschrift dürfte sich noch in 2 bis 3 Zeilen fortgesetzt haben, etwa mit dem Wortlaut: Johann Wilhelm Lehrs Sohn, dem Gott gnad. Vielleicht war dem Namen des Vaters auch noch eine Berufsbezeichnung hinzugefügt. Lehr wurde 1613 zunächst Amtsschreiber, 1615 Vogt in Hirsau. Er starb 16322.

Anmerkungen

  1. Die näheren Hinweise verdanke ich den Mitteilungen von Herrn Oberstudienrat Siegfried Greiner-Hirsau.
  2. Pfeilsticker 3396.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 324a (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k00324a5.