Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 314 Vollmaringen (Stadt Nagold), Londorfer Kapelle 1612

Beschreibung

Grabplatte des Bartholomäus Bartschilli. Im Fußboden des Chores, stark abgetreten (Schriftverlust), roter Sandstein. Hochrechteckig mit umlaufender Schrift zwischen Linien (A), im Mittelfeld unbeholfen eingeritzt ein Astkreuz auf Halbbogen, darunter gekreuztes Totengebein, darüber doppeltes Christusmonogramm (B).

Maße: H. 180, B. 72, Bu. 5 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. A

    Auff den 27 Januarij / [An]no 1612 Starb Der Erenhafft Bartlome Bartschiller Gewesner Burgvog[t] / [. . . . . . . .] alhie ei(us) Ro Godsa) Dem Got gnedig Sein wölle

  2. B

    IHS IHSb)

Kommentar

Die Schrift kann zwar noch als Fraktur angesprochen werden, an deren Buchstabenbestand sie sich hält, aber sie ist mit sehr stark kursiv geprägten Formen durchsetzt, etwa Schleifenbildung beim b und l, ligiertes ff. Die zweite Langzeile ist am Beginn nicht lesbar. Der Nachname ist ungewöhnlich und bei Pfeilsticker nicht nachweisbar. Möglicherweise war Bartschilli Vogt im Dienst der Herren von Neuhausen. Da Vollmaringen unter den Neuhausen katholisch blieb, würde die zweimalige Darstellung des Christusmonogramms zu dieser Annahme passen.

Textkritischer Apparat

  1. Eine sinvolle Deutung dieser Buchstabenfolge ist unmöglich. Es ist denkbar, daß hier (eingeleitet mit eius) ein lateinischer Schlußwunsch folgen sollte, der aber nicht ausgeführt wurde.
  2. Jeweils auf dem Querbalken des H steht ein Kreuz.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 314 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0031405.