Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 271† Hirsau, Klosterkirche St. Peter und Paul (1586)

Beschreibung

Grabplatte des Michael Karg. Bei der Kanzel, zwischen Altar und Taufstein.

Wortlaut nach Parsimonius.

  1. Anno D(omi)ni 1577 am 10. tag Maij starb der ersam Michel Karg, Johann Kargen, genant Parsimonij Abbts zu Hirsau geliebter Vater, welcher, als er zu Augspurg vber die 50. jar mit seiner hausfrawen, des ermelten Abbts muoter in der ehe gelebt, ist er hernacher anno 1574. den 8. Sept(embris) sampt gemelter seiner hausfrawe zu seinem Son dem Abbt herab in das kloster komen, bei dem er sein leben christlich vnd gottselig vollendet, Im 80. Jar seines alters.

Kommentar

Die Grabplatten für die Eltern des Abtes Johannes Parsimonius wurden mit der seiner Frau und denen der Söhne des Parsimonius am 10. Mai 1586 gesetzt (vgl. die folgenden nrr. 272, 273, 274, 275); Parsimonius vermerkt das am Rand seiner Textaufzeichnungen, er gibt jeweils auch den Standort der Platten an. Diese Standortbezeichnungen können sich nur auf Gräber im Boden der Kirche und damit auf liegende Platten bezogen haben.

Michael Karg ist in Augsburger Steuerbüchern seit 1528 belegt; er war Schuster und hatte sich offenbar früh der evangelischen Lehre zugewandt1. Die Eltern des Abtes lebten in seinem Haushalt in Hirsau seit 1574 (das Jahr wird der Überlieferung in der Grabschrift für würdig befunden!) gemeinsam mit der Schwiegermutter Ottilia Buck. Erhalten ist nur ein Fragment von der Grabplatte des Sohnes Michael.

Anmerkungen

  1. Kramer, Parsimonius S. 23ff. (zur Familie).

Nachweise

  1. Parsimonius fol. 137f.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 271† (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0027105.