Inschriftenkatalog: Landkreis Calw
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 30: Landkreis Calw (1992)
Nr. 215 Wildberg, Kloster Maria Reuthin 1535
Beschreibung
Grabplatte der Appolonia Hundbiß von Waltrams. An der Mauer des ehemaligen Kreuzgangs, Südwand. Hochrechteckig, grauer Sandstein. Inschrift auf breiter Leiste umlaufend, Mittelfeld durch Ritzlinie abgesetzt, darin Hügelkreuz auf großem Wappenschild.
Mit Schriftverlust beschädigt.
Maße: H. 202, B. 96, Bu. 7 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
anno · du(mi)ni · 1 · 5 · 3 · 5 u[f] / [. . . .]as · tag · starb · die · edell · und · tugentsam · [. . . . . . . . .]a · appolonia / hundbissin · von · wallttrams · der · got · gnedig · sey ·
Hundbiß von Waltrams |
Anmerkungen
- Kindler II S. 163–175. – G. Neinger, Zur Hundbiß-Genealogie des 16. Jahrhunderts, in: Aus Verfassungs- und Landesgeschichte 2, Sigmaringen 1973, S. 167–171.
Nachweise
- Gand, Maria Reuthin S. 22, S. 101.
Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 215 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0021507.
Kommentar
Graphie und Ausmeißelung der Schrift lassen auf den gleichen Steinmetz schließen, der auch die Platte für Margarethe von Gültlingen gehauen hat (nr. 217); u (immer vokalisch!) hier mit u-Bogen. Die Tagesdatierung könnte vom Platzbedarf her am ehesten ergänzt werden zu st. annas (Juli 26).
Eine Schwester (?) Anna wird 1523–1553 ebenfalls als Nonne in Reuthin genannt. Die Hundbiß (Humpis) von Waltrams gehörten ursprünglich zum Niederadel und kamen als städtisches Patriziat in Ravensburg zu Ansehen; seit Mitte des 15. Jahrhunderts teilten sie sich in mehrere Linien1.