Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 146 Stuttgart, Württ. Landesmuseum 1493

Beschreibung

Gewölbeschlußstein aus Kloster Hirsau; der ursprüngliche Standort war vermutlich im Nord- oder Westflügel des Kreuzgangs. Der Schlußstein ist Besitz des Landesmuseums (Inv. Nr. 7722c), er befindet sich seit 1991 als Leihgabe im Klostermuseum Hirsau. Grauer Sandstein, im Vierpaß Wappen mit Spruchband.

Maße: Dm. 38, T. 28, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

© Landesmuseum Württemberg, Stuttgart [1/1]

  1. BLASIVS · ABBAS · ANNO · D(O)M(INI) · 1493 ·

Wappen:
Scheltrub

Kommentar

Das mehrfach gewundene Schriftband ist in einer sorgfältig stilisierten Kapitalis beschriftet, A hat einen Deckbalken und geknickte Querhaste, M erscheint in der Form des ‚byzantinischen‘ M, das der frühhumanistischen Kapitalis entspricht, in der Jahreszahl dagegen erscheint die 4 noch in gestürzter (gotischer) Form. Die Worttrenner sind kleine Vierspitze. – Der Stein soll nach Klemm aus dem Westflügel des Kreuzgangs stammen; nach neueren Untersuchungen muß aber der Fundort nicht mit dem ursprünglichen Ort der Anbringung identisch sein, so daß die Lokalisierung ungewiß ist1. Der Schlußstein kam mit anderen Hirsauer Spolien (nr. 134, 147, 148) aus dem Besitz des Architekten Beißbarth in die Sammlungen des Landesmuseums (1879).

Anmerkungen

  1. Klemm 1882, S. 122f. – Zuletzt Seeliger-Zeiss, Studien zur Architektur der Spätgotik in Hirsau, S. 281, 355f. (Zuordnung zum Westflügel).

Nachweise

  1. Baum 1917, nr. 251.
  2. Seeliger-Zeiss (wie Anm. 1).

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 146 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0014607.