Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 138 Bad Herrenalb, Klosterkirche St. Maria 1488

Beschreibung

Grabplatte des Andreas Söler von Richtenberg. Im Paradies an der Südwand. Umlaufende Schrift auf breiter Leiste, im vertieften Mittelfeld erhabenes Relief eines Armes mit Kelch. Roter Sandstein, stark verwittert und abgetreten, Ränder bestoßen (Schriftverlust). Im Mittelfeld unten alte Signatur XXXIX.

Maße: H. 194, B. 96, Bu. 9 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. Anno · d(omi)ni · m° · cccc° · lxxx / viij° · xv° · k(a)l(endas) · nouemb(ris) · o(biit) · ven(er)abil(is) · m(a)g(iste)r · et · d(omi)n(us) / Andreas · s[ölr]e · de / richtenberg · cuius a(n)i(m)a req(uie)scat · in pace

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1488 an den 15. Kalenden des November (Okt. 18) starb der ehrwürdige Magister und Herr Andreas Söler von Richtenberg, dessen Seele in Frieden ruhen möge.

Kommentar

Die ursprünglich tief und breit ausgehauene Minuskel ist vor allem im linken Randbereich sehr abgetreten, der Buchstabenbestand nur noch schwach erkennbar. Paragraphenförmig ausgezogene Trennpunkte. Die Platte ist deutlich werkstattgleich mit der Grabplatte für Abt Nikolaus Wagenleiter (vgl. nr. 137).

Der Verstorbene war vermutlich als Verwandter des Abtes Bartholomäus von Richtenberg nach Herrenalb gekommen, der 1496–1505 genannt wird (vgl. nrr. 156, 176). Die Söl(e)r von Richtenberg stammten von der gleichnamigen Burg über Gerlingen (Lkr. Ludwigsburg)1.

Anmerkungen

  1. Vgl. zur Familie Gand, Seelbuch S. 101f.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 138 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0013805.