Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 124† Bad Herrenalb, Klosterkirche St. Maria 1469

Beschreibung

Grabschrift des Abtes Johannes von Horb. Die Platte ist für das Jahr 1776 noch im Paradies nachgewiesen, sie trug eine umlaufende Inschrift und im Mittelfeld das Pedum mit einem Schriftband, gehalten von einer Hand.

Wortlaut nach Crusius.

  1. Anno Domini M. CCCC. LXIX. V. Kalendas April obijt Dominus Ioannes de Horba, XIII. Abbas huius loci. Requiescat in pace. Amen.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1469 an den 5. Kalenden des April (März 28) starb Herr Johannes von Horb, der 13. Abt dieses Klosters. Er ruhe in Frieden. Amen.

Kommentar

Im Herrenalber Pfarrerbuch wird der Wortlaut verkürzt wiedergegeben: Anno D(omi)ni 1469 die 28. Martii o(biit) Dominus Johannes de Horb XIII. Abbas.

Johann von Horb – hier als 13. Abt bezeichnet – ist nach dem vorläufigen Abtsverzeichnis von Herrenalb als Johannes I. nur für die Jahre 1454–1459 belegt1. Möglicherweise sind aber die in den folgenden Jahren nachgewiesenen gleichnamigen Äbte ebenfalls mit ihm zu verbinden, wenn der Vorname mit verschiedener Herkunftsbezeichnung kombiniert wurde. Vergleichbar ist die Benennung des Abtes Johannes Hannßmann aus Hirsau, der einmal mit ‚de Calw‘ und an anderen Stellen mit ‚de Bietigheim‘ bezeichnet wird2. Die Ordnungszahl XIII stimmt zwar mit Jongelinus überein, ist aber sicher nicht als realistisch anzusehen, da schon die von Pflüger nachgewiesenen Äbte eine höhere Ordnungszahl ergeben.

Anmerkungen

  1. Pflüger, Schutzverhältnisse S. 162.
  2. Vgl. nr. 194.

Nachweise

  1. Crusius, Annales Suevici Lib. VI partis III p. 329.
  2. Jongelinus p. 65.
  3. Pfarrerbuch Herrenalb 133 nr. 1.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 124† (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0012401.