Inschriftenkatalog: Landkreis Calw

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 30: Landkreis Calw (1992)

Nr. 43 Berneck (Stadt Altensteig), ev. Pfarrkirche St. Maria 1383

Beschreibung

Grabplatte der Anna Schilling von Cannstatt. Im Chor, rechts vom Altar im Fußboden. Umlaufende Inschrift, vom Mittelfeld nur durch Ritzlinie getrennt. Im Mittelfeld oben Vollwappen, dem ein kleineres aufgesetzt ist. Roter Sandstein, stark abgetreten, Ränder bestoßen, das kleine Wappen nahezu unkenntlich.

Maße: H. 213, B. 99, Bu. 6–6,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

© Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. + an[no · domini] · m · c · c · c · lx · / x · x · i · i · i · obii[t] [a]nna · die · schilling[in] · von [. . . . .]/ en · vf · vnser · / fr[auen] · tag · asce[nsione] · [. . .]wat [. . . . . . . . . . . . . . . .]a)

Datum: 15. August (?)

Wappen:
Gültlingen, Schilling von Cannstatt

Kommentar

Die unsichere Führung der Minuskel, die dem Steinmetz offenbar noch nicht geläufig war, erschwert eine vollständige Lesung. Der Eigenname ist (bis auf die Endung) gesichert, nach von sind jedoch nur Hasten erkennbar, die sich nicht zu einer Buchstabenfolge ordnen lassen; möglich wäre ken/len1. Die Festdatierung vf vnser frawentag asce[nsione] müßte den 15. August bezeichnen.

Da im kleineren Wappen unten noch schwach das Wappenbild der Kanne erkennbar ist, läßt sich die Zuweisung an Anna Schilling von Cannstatt, Gemahlin des Ernst von Gültlingen († 1374), vertreten. Die Gültlingen hatten Berneck im 14. Jahrhundert zunächst zu einem Drittel, seit 1395 durch Erbschaft ganz an sich gebracht.

Textkritischer Apparat

  1. Vermutlich ist hier das Schlußvotum requiescat in pace amen zu lesen, aber wegen starker Abtretung nicht mehr zu erkennen.

Anmerkungen

  1. Zu dieser Lesung vgl. AmtlKreisbeschreibug III S. 39.

Zitierhinweis:
DI 30, Landkreis Calw, Nr. 43 (Renate Neumüllers-Klauser), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di030h010k0004301.