Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 38: Bergstraße (1994)
Nr. 246† Reichenbach, Evangelische Kirche 1600-1635
Beschreibung
Grabschrift des Pfarrers Martin Walther. Die Inschrift befand sich in der südlichen Ecke der Kirche. Wo und in welcher Form sie dort angebracht war, ist unbekannt.
Nach Walther.
Hunc taphu sui locum vivus ipse signavit M(agister) Mart(inus) Waltherus ecclesiae huius pastor orthodoxus obdormiens in domino suo MDC〈...〉
Übersetzung:
Diesen Platz seines Grabes hat Magister Martin Walther, rechtgläubiger Pfarrer dieser Kirche, zu seinen Lebzeiten selbst bezeichnet, der in seinem Herrn ruht 16..
Anmerkungen
- Zu ihm und der Zeitstellung der Inschrift vgl. die vorangehende Nr.
Nachweise
- Walther, Reichenbacher Chronik 107.
Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 246† (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0024609.
Kommentar
Das Formular ist ungewöhnlich. Die Inschrift war wohl weniger als Memorialinschrift gedacht, sondern sie sollte vielmehr den Anspruch auf ein Begräbnis an einem bestimmten Platz in der Kirche dokumentieren. Aus diesem Grund wurde sie bereits zu Lebzeiten angebracht. Auffällig im Text ist die Verwendung des griechischen Wortes taphos für Grab. Die Angabe pastor orthodoxus weist Martin Walther als lutherischen Pfarrer aus.
Martin Walther war von 1599 bis zu seinem Tod 1635 Pfarrer von Reichenbach.1)