Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 38: Bergstraße (1994)

Nr. 218 Hirschhorn, Ersheimer Kapelle 1614

Beschreibung

Epitaph der Anna Wallenberger (Walgenberger). Das aus rotem Sandstein gefertigte Epitaph ist heute außen an der Nordwand der Sakristei befestigt. Eine Jahresangabe (A) und eine Bibelparaphrase (B) sind außen auf dem Rand angebracht. Ein weiterer Bibelspruch (C) befindet sich oben im Feld. Darunter folgt, durch ein Ornament abgetrennt, die eigentliche Grabinschrift (D). Die Inschriften im Feld des Epitaphs wurden vor der auf dem Rand befindlichen Inschrift angefertigt. Da die letzte Zeile von Inschrift (D) nicht mehr ins Feld paßte, wurde sie in sehr kleinen Buchstaben auf den Rand gesetzt. Die Buchstaben von Inschrift (B) wurden deshalb ebenfalls kleiner gemacht und auf dem äußersten Rand angebracht. Die von den übrigen Texten losgelöste Jahresangabe der Inschrift (A) ist offenbar als Überschrift zu verstehen.

Maße: H. 131, B. 69,5, Bu. 4,5-7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. A

    AN(N)O DOMINIa) · 1614 ·

  2. B

    ROM 14b)1)LEBE ICH · SO LEB ICH MEINEM GOTT ·STERBE ICH · SO HATS / AVCH KEI NOTH ·LASS MICH / NV̈R IM(M)ER TRAGEN HINBEI GOTTc) ICH WOL VERWARET BIN

  3. C

    ESAIAE XXXVIII2) / SIHE · VMB · TRO/ST · WAR · MIR · BANG / DV · ABEIAd) · HAST · DICH / MEINER · SEELEN · HERZLICH / ANGENOMEN DAS STEe) NIT / VERDVRBE ·

  4. D

    DEN · 25 · MEY VMB 12 VR / NACHTS IST IN GOT SEE/LIG ENTSCHLAFEN DIE / ERBARE TVGENDSAMEN / FRAW ANNA DES ERB/ARN VND WOLGEACHT/TEN CONRAD WALGEN/BERGERS BVRGERS ALH/IE ZVM HIRSCHORN EHELI/LHEf) LIBE HAVSFRAWE / WELCHER GOTTc) MIT ALLEN / GLAVBIGEN AM IVNSTEN / TAG FROLICHE AVFERSTEHVNG // WOLLE VERLEIHEN · AMEN

Versmaß: Deutsche Reime (B).

Kommentar

Der in der Inschrift (D) genannte Ehemann Annas, CONRAD WALGENBERGER, ist wohl mit dem 1622 verstorbenen und ebenfalls in Ersheim bestatteten Conradt Wallenberger identisch.3) Er dürfte auch die Inschrift in Auftrag gegeben haben.

Textkritischer Apparat

  1. Über dem M befindet sich ein überflüssiger Kürzungsstrich.
  2. Die Stellenangabe ist sehr klein in die Ecke des Randes gesetzt.
  3. T mit eingestelltem T.
  4. Sic statt ABER. E mit eingestelltem I.
  5. Sic statt SIE.
  6. Sic!

Anmerkungen

  1. Paraphrase von Rö. 14,8.
  2. Jes. 38,17.
  3. Vgl. zu ihm Nr. 237.

Nachweise

  1. Siebeck, Inschriften 16.

Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 218 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0021804.