Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 38: Bergstraße (1994)
Nr. 183 Neckarsteinach, Evangelische Kirche 1589
Beschreibung
Epitaph der Anna von Hagen genannt zur Motten. Das dreiteilige Epitaph aus rot überstrichenem grauem Sandstein hängt heute an der Nordwand des Chors. In dem geschweiften Volutenaufsatz sind zwei Wappen angebracht. Im Gesims des Aufsatzes ist ein Steinmetzzeichen (Nr. 13) eingeritzt, darunter folgt eine Jahreszahl, zwischen deren Ziffern sich ein weiteres Steinmetzzeichen (Nr. 14) befindet. Die von einem Architekturrahmen umschlossene Schrifttafel wurde herausgebrochen und durch eine Sakramentsnische mit Tür ersetzt. Die Tafel ist verloren und der Text unbekannt. Die Pilaster sind mit Beschlagwerk verziert. Im Sockel sind links und rechts je eine Maske und in der Mitte ein Löwenkopf angebracht.
Maße: H. 240, B. 90 cm.
1589
Landschaden von Steinach; Hagen genannt zur Motten (ein Balken, oben von neun, unten von sechs Schindeln begleitet). |
Anmerkungen
Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 183 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0018307.
Kommentar
Die Zuweisung des Epitaphs an Anna von Hagen ist durch das Wappen gesichert, da es keine weiteren Eheverbindungen der Landschaden mit dem Hause von Hagen gibt.1) Anna war eine Tochter Caspars von Hagen und heiratete Hans Philipp Landschad (†1592).2) In einer Urkunde vom 5. April 1575 wurde Hans Philipp als Erbe der verstorbenen Anna zusammen mit Johann Vogt von Hunolstein von Otto Wildgraf zu Dhaun und Kyrburg, Rheingraf zum Stein mit verschiedenen Dörfern belehnt.3) Anna war demnach am 5. April 1575 bereits verstorben. Die Jahreszahl 1589 gibt folglich das Herstellungsjahr des Epitaphs an. Warum Hans Philipp das Epitaph erst so lange nach dem Tod seiner ersten Frau errichten ließ, bleibt unklar.