Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 38: Bergstraße (1994)

Nr. 177 Hirschhorn, Burg 1586

Beschreibung

Bauinschrift am Hatzfeldbau. Die aus grauem Sandstein gefertigte Inschriftentafel ist außen an der Südseite des Baus neben dem Zugang zu der Terrasse in die Wand eingelassen. In dem Aufsatz sind in einer Rollwerkkartusche zwei Vollwappen angebracht. Darunter befindet sich die Tafel mit der siebenzeiligen, vorlinierten Inschrift.

Maße: H. 138, B. 94, Bu. 3-4,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/2]

  1. ALS MAN ZALT · 1583a) · IST DISER BAW AN=/GEFANGE(N) DVRCH DEN EDLEN VND EHRN=/VESTEN LVDWIG VO(N) VND ZVM HIRSCHHORN / VND DVRCH SEIN NACHGELASNE WITIBEN / MARIA VON HIRSCHHORN GEBORNE VON / HATZFELD ZV WILDENBVRG · VOLEND=/ET WORDEN · IM IAR AN(N)O · 1586 ·

Wappen:
Hirschhorn; Hatzfeld zu Wildenberg.

Kommentar

Die Inschrift zeichnet sich durch die ausgewogenen Proportionen ihrer Buchstaben aus. A, M, N und V sind mit Linksschrägenverstärkung gebildet, C, D und G zeigen Bogenverstärkung, das O läßt den Ansatz von Schattenachsen erkennen, und in dem Wort MARIA trägt das R eine klassische stachelförmige Cauda.

Ludwig I. von Hirschhorn begann 1583 mit dem Umbau der Burg und lagerte dem gotischen Palas an der Ostseite einen Neubau vor.1) Als Ludwig noch in demselben Jahr starb, führte seine Frau Maria von Hatzfeld2) den Bau zu Ende und ließ beim Abschluß der Arbeiten 1586 diese Inschrift setzen.

Textkritischer Apparat

  1. 1582 Einsingbach.

Anmerkungen

  1. Einsingbach 270; Irschlinger, Herren von Hirschhorn 23.
  2. Zu ihnen vgl. Nr. 173; zu den Baumaßnahmen vgl. auch Nr. 112.

Nachweise

  1. Naeher, Baudenkmäler I Taf. 5.
  2. Klump, Hauptmomente 25.
  3. Siebeck, Inschriften 32.
  4. Einsingbach, Kdm. 274 mit Abb. 483.

Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 177 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0017702.