Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 38: Bergstraße (1994)
Nr. 148 Zwingenberg, Evangelische Kirche 1563
Beschreibung
Grabplatte der Katherina Salfeld. Die Platte aus rotem Sandstein ist heute außen in der Nordwand eingemauert. Die Schrift läuft auf dem Rand zwischen Linien um und setzt sich in dem leicht eingetieften Feld fort. Der Text beginnt auf der unteren Leiste. Im Feld befindet sich über der sechszeiligen Inschrift ein Wappen mit den Initialen der Verstorbenen.
Maße: H. 98, B. 62, Bu. 4,5 (Feld), 5,5 cm (Rand).
Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.
ANNO · DOMINI · 1563 / DEN · 4 · SEPTEMBRIS · IST · IN · GOT · / VERSCHEIDEN · DIE · / ERBARE · VND · TVGENTSAME · IVNGFRAW · / KATHERINA · SAL=/FELDIN · WELCHE / DER · EWIG · GOT · / EIN · FROLICHE · VF/ERSTEHVNG · VE=/LEIENa) · WOLE · AME(N)
Salfeld (rechts Marke, links eine dreiknospige Pflanze über einer Wolfsangel, flankiert von den Initialen CS). |
Textkritischer Apparat
- Sic!
Anmerkungen
- Zu ihr vgl. Nr. 153.
Nachweise
- Möller, Zwingenberg 156.
Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 148 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0014809.
Kommentar
Die Buchstaben sind schmal und hoch. Das epsilonförmige E, das H mit einer Ausbuchtung im Balken, das mit einem Nodus in der Mitte gebildete I, das M mit kurzem Mittelteil und leicht schräggestellten Hasten, das N mit einer sehr dünnen Schräghaste sowie das mit kleinem Bogen und langer Cauda gebildete R entstammen der frühhumanistischen Kapitalis. Das D ist der Fraktur entnommen. Die Schrift gleicht jener auf der Grabplatte der Anna Salfeld, die 1565 starb und nach dem Wappen zu urteilen die Schwester Katherinas war.1) Da beide Platten im Formular sowie in den Abmessungen und im Aufbau fast gleich sind, kann kein Zweifel daran bestehen, daß sie aus derselben Werkstatt kommen.
Da die beiden Schwestern als Jungfrauen bezeichnet werden, starben sie offensichtlich unverheiratet und relativ jung. Die Grabplatten wurden also mit ziemlicher Sicherheit von der Familie in Auftrag gegeben. Die Übereinstimmung der Platten in Aussehen und Formular war vermutlich beabsichtigt, um die verwandtschaftliche Beziehung der Verstorbenen zum Ausdruck zu bringen.