Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 38: Bergstraße (1994)
Nr. 127 Hirschhorn, Ersheimer Kapelle 1544
Beschreibung
Grabplatte des Kaplans Petrus Karg aus Waibstadt (Rhein-Neckar-Kreis). Die Platte aus rotem Sandstein befindet sich heute außen an der Nordwand der Sakristei. Im Feld ist in Flachrelief ein Kelch mit einer Hostie dargestellt. Die Inschrift läuft zwischen Linien außen auf dem Rand um.
Maße: H. 169, B. 83, Bu. 5,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
+a) A · nno · d(omi)ni · Millesi(m)o / · qui(n)ge(n)tesimo qvadr(a)gesimo 4to · die 25 mensis ivny1) / Obyt · Venerabil(is) / · m(a)g(iste)r · petr(us) · karg · de · weybstat · alatristb) · h(uius) · ecc(le)sie ·
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1544, am 25. Tag des Monats Juni, starb der ehrwürdige Magister Petrus Karg aus Waibstadt, Kaplan dieser Kirche.
Textkritischer Apparat
- Andreaskreuz.
- Verschrieben für altarista.
Anmerkungen
- Brentano, Karmeliterkirche 114 und Diehl, Reformationsbuch 418 geben sein Todesdatum mit 1534 an.
- Toepke, Heidelberger Matrikel I 384; II 419.
- Brentano, Karmeliterkirche 114.
Nachweise
- Siebeck, Inschriften 12.
Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 127 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0012707.
Kommentar
Der in der Inschrift genannte Petrus Karg aus Waibstadt könnte mit „Petrus pistoris Karck de Weybstat“ identisch sein, der 1486 an der Universität Heidelberg immatrikuliert wurde und 1490 dort das Baccalaureat erwarb.2) Wann er die Altaristenstelle in Ersheim erhielt, ist unbekannt. Nach einer den Pfarrakten entnommenen Angabe bei Brentano legte Karg sein Amt später nieder.3) Der genaue Zeitpunkt wird nicht genannt, doch dürfte die Amtsniederlegung mit der Ankunft lutherischer Prediger in Ersheim im Jahr 1528 zusammenhängen.