Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 38: Bergstraße (1994)

Nr. 119 Mörlenbach, Katholische Kirche 1513-1531

Beschreibung

Grabplatte eines Mörlenbacher Schultheißen. Die Platte aus rotem Sandstein steht heute an der Nordwand des Ostchors. Die Inschrift läuft auf dem Rand zwischen Linien um. Auf der oberen Leiste sind in den Ecken Kreuze angebracht. Ein Stück der rechten Leiste ist beschädigt, und die untere Leiste ist überputzt und unlesbar. Die neue Ausmalung der Buchstaben mit schwarzer Farbe ist irritierend und für die Lesung wenig hilfreich. Im Feld ist ein Tartschenschild eingeritzt.

Maße: H. 134, B. 77, Bu. 6,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. + Anno d(omi)ni · m · vc · / x[......] sambstag Nach Sanct ba[r]tho[... / ..] · Schult(heis) vv(n) merlenbach · de(m) got gnata) ·

Wappen:
? (Marke mit der Initiale C).

Kommentar

Der letzte Teil des Todesjahres ist durch Beschädigung unlesbar. Vor sambstag stand mit Sicherheit vff, vielleicht auch nur mit einem f geschrieben. In den noch verbleibenden Raum hinter dem ersten x passen maximal vier Buchstaben, aber nur zwei x. Der zweite Buchstabe kann ein x, ein v oder ein i gewesen sein, da noch der Rest einer oben nach links gebrochenen Haste erkennbar ist. Es kommen also die Jahre 1511-1517, 1521-22, 1525 und 1530-31 in Frage, doch scheiden 1511-12, 1516-17 und 1522 aus, da in diesen Jahren der Samstag nach Bartholomeus (24. August) unmittelbar nach und vor dem Fest der Enthauptung Johannes des Täufers (29. August) liegt. 1530 ist nur der Sonntag dazwischen. Bei der Bedeutung, welche das Fest der Enthauptung des Johannes besaß, wäre es in diesen Fällen wohl eher als der weiter entfernte Tag des Bartholomeus für die Datierung benutzt worden. 1521 fällt Bartholomeus auf einen Samstag und kommt deshalb nicht in Frage. Es bleiben somit 1513, 1514, 1515, 1525 und 1531, wobei letzteres aus Platzgründen sehr unwahrscheinlich ist.

Textkritischer Apparat

  1. Über dem n befindet sich ein überflüssiger Kürzungsstrich.

Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 119 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0011908.