Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 38: Bergstraße (1994)

Nr. 61 Neckarsteinach, Evangelische Kirche 1469

Beschreibung

Grabplatte der Anna von Sachsenheim. Die Platte aus grauem Sandstein liegt heute als Treppenstufe vor der südlichen Eingangstür. Die Inschrift läuft zwischen Linien auf dem Rand um. Die Platte ist extrem abgetreten, so daß heute nur noch wenige Worte auf der rechten Längsseite zu lesen sind. Auf dem Feld der Platte sind keinerlei Überreste einer Darstellung oder eines Wappens zu erkennen.

Ergänzt nach Hans Ulrich Landschad, Aufzeichnungen und Inschriften Neckarsteinach.

Maße: H. 225, B. 105, Bu. 8 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. [Annoa) 1469b) 22 iulii obiit honesta domina anna de sachsenheimc) ...]/theri · lantschad · cui(us) · a(n)i(m)a [requiescat in pace]a)

Übersetzung:

Im Jahr 1469, am 22. Juli, starb die ehrenhafte Frau Anna von Sachsenheim ... Landschad, deren Seele in Frieden ruhen möge.

Kommentar

Anna war die Tochter des Württembergischen Hofmeisters Hans von Sachsenheim.1) Sie ist als Frau Dieters III. Landschad (†1441) urkundlich und durch die „Chronik“ ihres Sohnes Blicker XIV. belegt.2)

Die Ergänzung des Textes folgt soweit wie möglich der Lesung des Aufsatzes „Inschriften der Kirche zu Neckar-Steinach“, da sich dessen ungenannter Autor um eine buchstabengetreue Edition des Textes bemüht hat. Die Wiedergabe in den „Aufzeichnungen“ des Hans Ulrich Landschad erfolgte dem biographischen Zweck entsprechend stark verkürzt und endet mit dem Namen der Verstorbenen.

Inschriften Neckarsteinach liest am Schluß den Namen blicheri lantschad cuius usw. Der erste Teil des Namens ist heute nicht mehr zu sehen, dann folgt aber eindeutig theri. Da Anna mit Dieter III. verheiratet war, scheint hier dietheri zu blicheri verlesen worden zu sein.

Textkritischer Apparat

  1. Lesung nach Inschriften Neckarsteinach.
  2. Lesung ab hier nach den „Aufzeichnungen“ des Hans Ulrich. Die Zahlen waren im Original vermutlich lateinisch angegeben.
  3. anna de sachsen ... Inschriften Neckarsteinach.

Anmerkungen

  1. Langendörfer, Landschaden 18.
  2. Hans Ulrich Landschad, Aufzeichnungen (Irschlinger 235, Anm. 6); Blicker XIV., Chronik (Langendörfer, Landschaden 188).

Nachweise

  1. Hans Ulrich Landschad, Aufzeichnungen (Irschlinger 235).
  2. Inschriften Neckarsteinach 45.

Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 61 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0006101.