Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 38: Bergstraße (1994)
Nr. 48 Hirschhorn, Ersheimer Kapelle 1427
Beschreibung
Grabplatte Eberhards III. von Hirschhorn. Die Platte aus rotem Sandstein steht heute an der Südwand des Chores. Die untere Leiste ist an der rechten Seite leicht beschädigt. Die Inschrift beginnt rechts auf der oberen Leiste und läuft auf dem Rand zwischen Linien gegen den Uhrzeigersinn um. Im Feld ist in Relief ein Vollwappen dargestellt.
Maße: H. 190, B. 110, Bu. 11 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
anno · d(omi)ni · mo · / cccco · xxviioa) · feria · secvnda · post · / viti · O(biit) · eberha/rdvs · de hirszhorn · c(vivs) · a(nima) · re(qviescat) · i(n) · pa(ce)
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1427, am Montag nach Vitus (15. Juni), starb Eberhard von Hirschhorn, dessen Seele in Frieden ruhen möge.
Hirschhorn. |
Textkritischer Apparat
- MCCCCXXI Ritsert.
Anmerkungen
- Lohmann Taf. 1.
- Lohmann 64, Anm. 112 u. Taf. 1 mit 520, Anm. 27.
- So bei Ritsert und zuletzt bei Lohmann 518, Anm. 21.
- In einer Urkunde vom 17. Aug. 1421 wird Eberhard II. bereits als verstorben erwähnt. Dalberger Urk. II Nr. 1758. Möller, Stammtafeln AF II, Taf. LXIV gibt das Jahr 1419 als Todesjahr an, doch nennt W. Müller, Hessisches Ortsnamenbuch I, Darmstadt 1937, 340 ebenfalls 1421 als Todesjahr Eberhards.
- Vgl. dazu die vorausgehende Nr.
Nachweise
- Ritsert, Hirschhorn 148.
- Siebeck, Inschriften 9.
- Lohmann, Hirschhorn 520, Anm. 27.
Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 48 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0004803.
Kommentar
Eberhard III. war ein Sohn Eberhards II. und der Demut Kämmerer von Worms.1) Er heiratete 1426 Kunigunde von Rosenberg.2)
Durch die Fehllesung Ritserts ist die Grabplatte Eberhards III. bisher immer seinem Vater zugewiesen worden.3) Als Todesdatum ist auf der Platte aber eindeutig m cccc xxvii zu lesen, während Eberhard II. spätestens 1421 starb.4)
Das O in Obiit stammt aus der gotischen Majuskel. Bei den Minuskeln sind die Brechungen der Hasten mit einer starken Betonung der Quadrangelspitzen gebildet. Die Zierstriche werden deutlich betont. Die Inschrift muß im Umschreiten der Platte gelesen werden. Dasselbe Phänomen läßt sich auch bei der Grabplatte für Demut, der Mutter Eberhards, beobachten.5)