Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 38: Bergstraße (1994)
Nr. 46 Fürth, Katholische Kirche 1423
Beschreibung
Grabplatte eines unbekannten Ritters und seiner Frau. Die Platte aus rotem Sandstein steht heute an der Südwand des Chors und ist in sehr schlechtem Erhaltungszustand. Links steht unter einem Maßwerkbogen ein Ritter in Rüstung ohne Helm auf einem Löwen. Mit der rechten Hand hält er das Schwert vor sich, die Linke liegt am Dolch. Die Spitze des krabbenbesetzten Kielbogens endet in einer stilisierten Lilie. Rechts neben dem Ritter sieht man ebenfalls unter einem Kielbogen eine Frau, die eine Rise trägt und auf einem Löwen steht. Ihre Hände sind vor der Brust gefaltet. Zwischen den beiden Kielbögen ist ein Vollwappen angebracht, und zwischen den Köpfen der Figuren befindet sich ein Wappen. Die extrem beschädigte Inschrift läuft auf dem Rand um. Zwar sind auf der oberen und auf der rechten Leiste noch Hastenreste zu erkennen, aber es ist nur noch eine Jahreszahl lesbar.
Maße: H. 200, B. 99, Bu. 5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
[...]m · cccc · xxiii / [...]
unkenntlich; Helmstatt? |
Anmerkungen
- Vgl. DI 16 (Rhein-Neckar Kreis) Nr. 208, 210, 211, 212, 214 und 224. W. Martin, Über die Herren von Helmstatt, ihre Anfänge im Kraichgau und ihre Vorkommen im Odenwald und seinem Umland vor 1600, in: Der Odenwald 39 (1992) 104-114, hier 111, nimmt ebenfalls an, daß es sich um das Wappen der Familie von Helmstatt handelt.
Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 46 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0004607.
Kommentar
Während das Vollwappen so verwittert ist, daß es sich nicht mehr identifizieren läßt, ist das Wappen zwischen den Köpfen der Verstorbenen noch gut erkennbar. Im Schild ist ein Vogel mit geschlossenem Schnabel und angelegten Flügeln zu sehen. Ganz ähnliche Darstellungen finden sich auf den Wappen der Familie von Helmstatt.1) Da das Wappen unterhalb des Vollwappens angebracht ist, dürfte es zu der Frau gehören. Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes der Platte läßt sich jedoch nicht entscheiden, ob sich das noch lesbare Datum auf den Tod des Mannes oder der Frau bezieht. Eine Identifizierung der Personen ist somit nicht möglich.