Inschriftenkatalog: Landkreis Bergstraße
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 38: Bergstraße (1994)
Nr. 106 Hirschhorn, Ersheimer Kapelle 1517
Beschreibung
Namen als Stifterinschrift der drei Hirschhorner Brüder Georg, Philipp II. und Engelhard III. auf einer Konsole an der Südseite des Chors. Die Konsole aus rotem Sandstein hat die Form eines Schriftbandes und ist weiß übermalt. Auf seiner linken Seite stehen die Namen der drei Brüder untereinander, auf der rechten Seite ist ihre Herkunft genannt. Die beiden Seiten sind durch eine geschweifte Klammer verbunden.
Schriftart(en): Kapitalis/Frühhumanistische Kapitalis.
GEORG / PHILIPS / ENGELHATa) // VO(N) HIRSHOR(N) / GEBRVDER
Textkritischer Apparat
- Sic.
Anmerkungen
- Lohmann, Hirschhorn Taf. 1 u. 2. Zu Philipp vgl. Nr. 114, zu Engelhard III. Nr. 145, zu Georg Nr. 146. Zu ihren Eltern vgl. Nr. 77.
- Vgl. Irschlinger, Herren von Hirschhorn 20. Einsingbach 242.
- Vgl. die vorangehende Nr.
Nachweise
- Einsingbach, Kdm. 245.
Zitierhinweis:
DI 38, Bergstraße, Nr. 106 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04k0010605.
Kommentar
Die schmalen, hohen Buchstaben der Inschrift zeigen sowohl Merkmale der Kapitalis wie auch der frühhumanistischen Kapitalis. Das D ist offen, die Schräghaste des N ist dünn, und die Hasten des V sind gebogen. R und S zeigen Einflüsse der gotischen Majuskel. Die übrigen Buchstaben sind an der Renaissance-Kapitalis orientiert.
Die in der Inschrift genannten drei Brüder sind Söhne Hans‘ VIII. von Hirschhorn und Irmgarts von Handschuhsheim.1) Sie ließen die Ersheimer Kapelle um den spätgotischen Chor erweitern.2) Da eine weitere Inschrift als Baudatum das Jahr 1517 nennt,3) kann man davon ausgehen, daß die Stifterinschrift in demselben Jahr angebracht wurde.