Die Inschriften des Landkreises Bergstraße

2. Kurzer historischer Überblick

Der im Süden Hessens gelegene Kreis Bergstraße umfaßt Teile des Rieds, der Bergstraße und des Odenwaldes sowie ein Stück des Neckartals. Seit wann diese Region besiedelt war, läßt sich nicht genau klären. Die frühesten Bodendenkmäler, die eine Besiedlung bezeugen, stammen vermutlich aus dem 3.-2. vorchristlichen Jahrtausend. Die Besiedlungsentwicklung kann mit den spärlichen Grabungsergebnissen kaum nachvollzogen werden. Offenbar erhielten aber der Heppenheimer und der Lorscher Raum spätestens im 11. Jahrhundert v. Chr. einen nachhaltigen Siedlungsimpuls. Etwa seit dem dritten Viertel des 1. Jahrhunderts n. Chr. lassen sich Spuren römischer Besiedlung nachweisen, doch bricht die römische Phase der Bergstraße im 3. Jahrhundert n. Chr. ab, als sich die Römer auf die linke Rheinseite zurückzogen. Danach besiedelten verschiedene germanische Stämme die Bergstraße.6)

Um die Mitte des 5. Jahrhunderts geriet das Land unter die Herrschaft der Alemannen, doch konnten die Franken vielleicht schon nach Chlodwigs Sieg gegen die Alemannen 496/97, spätestens aber nach deren Niederlage im Jahr 506 ihr Herrschaftsgebiet rechts des Rheins bis in den Neckarraum und den Odenwald vorschieben. Die politische und gesellschaftliche Entwicklung im Bereich der Bergstraße bleibt jedoch im Dunkeln. So läßt sich z.B. nicht klären, inwieweit die Reorganisation der rheinischen Bistümer sich hier auswirkte, die in Worms und Speyer, wo erst 614 wieder Bischöfe belegt sind, ohnehin recht spät einsetzte.7)

Ab dem Ende des 8. Jahrhunderts erfolgte eine engere Anbindung der rechtsrheinischen Gebiete an das fränkische Kernland. Seit dieser Zeit sind in der Bergstraße auch fränkische Adelsfamilien nachweisbar.8) Aus einer dieser Familien stammte Graf Cancor, der Anfang der sechziger Jahre des 8. Jahrhunderts das Kloster Lorsch gründete, das dann für über 400 Jahre die Entwicklung des Raumes maßgeblich beeinflußte.9)

Am Ende der durch den Einfluß des Klosters Lorsch geprägten Epoche steht die Übertragung des Klosters und seines Besitzes an das Erzstift Mainz durch Kaiser Friedrich II. im Jahr 1232. Dadurch nahm der politische und wirtschaftliche Einfluß des Erzstiftes in der Bergstraße deutlich zu, was aber zu weiteren Spannungen in dem ohnehin schon belasteten Verhältnis zu den Pfalzgrafen führte.10) Gleichzeitig gelang im 13. Jahrhundert einigen Ministerialenfamilien, wie z.B. den Herren von Hirschhorn, ein deutlicher wirtschaftlicher und machtpolitischer Aufstieg, der teilweise auf der Basis entfremdeten Lorscher Besitzes aufbaute.11) Diese Familien haben ihre Herrschaftsgebiete innerhalb der Bergstraße politisch, wirtschaftlich und auch kulturell geprägt.

Im Jahr 1461 verpfändete Mainz die Bergstraße an Kurpfalz und konnte sie erst 1649 endgültig zurückerwerben, nachdem schon im Dreißigjährigen Krieg seit 1635 einige Gebiete wieder unter Mainzer Kontrolle geraten waren. Durch die Herrschaftswechsel war die Bergstraße sowohl von der Durchsetzung der Reformation in der Kurpfalz durch Kurfürst Ottheinrich im Jahr 1556 als auch von der hier seit 1635 von Mainz ausgehenden Rekatholisierung betroffen.12) Der Übergang der Pfalz an die katholische Linie Pfalz-Neuburg 1685 beendete den konfessionellen Streit zwischen Pfalz und Mainz in der Bergstraße und führte 1714 zu einer endgültigen Regelung der Territorialgrenzen im Vertrag zu Frankfurt.13)

Im Jahr 1802 bahnte sich die Übernahme der Bergstraße durch Hessen-Darmstadt an. In diesem Jahr wurde der „allgemeine Entschädigungsplan” ausgearbeitet, der die Entschädigung der deutschen Fürsten regeln sollte, die von der Abtretung der linksrheinischen Gebiete an Frankreich betroffen waren. Hessen-Darmstadt sollte unter anderem das kurmainzische Oberamt Starkenburg mit den vier Amtsvogteien Bensheim, Fürth, Heppenheim und Lorsch sowie den Ämtern Gernsheim und Hirschhorn erhalten. Noch bevor dieser Plan durch den Regensburger „Reichsdeputationshauptschluß” vom 25. Februar 1803 offiziell bestätigt wurde, ließ Hessen-Darmstadt das Gebiet durch seine Truppen besetzen. Nachdem seit 1803 schon einige Veränderungen in den Verwaltungstrukturen vorgenommen worden waren, wurde die Bergstraße 1821 in vier Landratsämter aufgeteilt. Da sich diese Regelung aber nicht bewährte, schuf man 1832 zwei Kreise mit den Hauptorten Bensheim und Heppenheim. Im Jahr 1848 wurden diese beiden Kreise im Regierungsbezirk Heppenheim zusammengefaßt, was aber bereits 1852 wieder rückgängig gemacht wurde. Am 7. April 1938 wurde der Kreis Bensheim aufgelöst und ein Teil seines Gebiets dem Kreis Heppenheim hinzugefügt. Der daraus hervorgegangene neue Kreis trägt seit dem 1. Oktober 1938 den Namen Kreis Bergstraße.14)

2. 1. Geschichte und Beschreibung der wichtigsten Standorte

Bensheim, Friedhofskirche

Bensheim wurde 1461 zusammen mit der gesamten mainzischen Bergstraße durch Erzbischof Dieter von Isenburg an den pfälzischen Kurfürsten Friedrich I. verpfändet und kam erst 1635 wieder an Kurmainz zurück.15) Dadurch war die Stadt auch von der endgültigen Durchsetzung der Reformation in der Kurpfalz durch Kurfürst Ottheinrich 1556 betroffen.16)

Bensheim hatte bereits von 1545 bis 1548 mit Matthias Wohlfahrt einen lutherischen Pfarrer, der aber 1548 bei der Einführung des Interims abgesetzt wurde. Bis 1556 wurde die Pfarrstelle wieder mit katholischen Priestern besetzt.17) In diese Zeit fällt auch die Anlage des Friedhofs. Das Epitaph für Wendel Funck besagt, daß er im Jahr 1554 als erster auf dem neuen Friedhof beigesetzt wurde (Nr. 139). Das Epitaph war im 19. Jahrhundert hinter der Sakristei in der Kirchhofsmauer eingelassen. Es ist jedoch fraglich, ob dies der ursprüngliche Anbringungsort war. Über die Existenz einer Friedhofskapelle gibt es vor 1618 zwar keine Nachrichten, aber es sind aus der Zeit zwischen 1554 und 1618 insgesamt sechs Grabdenkmäler überliefert, von denen einige erst bei der Restaurierung der heutigen Friedhofskirche Ende der 70er Jahre freigelegt wurden.18) Darunter befindet sich zumindest ein Denkmal, bei dem es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Grabplatte handelt (Nr. 174). Grabplatten wurden aber nur im Kircheninnern verwendet. Zudem sind drei der erhaltenen Grabdenkmäler aus sehr weichem rotem Sandstein gefertigt. Ihr vorzüglicher Erhaltungszustand schließt eine Aufstellung im Freien praktisch aus. Die Inschrift für Wilhelm Schumann (Nr. 182) gibt außerdem an, er und mehrere seiner Verwandten seien in der Nähe des Eingangs begraben worden, womit wohl kaum der Friedhofseingang gemeint ist. Für die Memoria der Verstorbenen hatte die Bestattung im Eingangsbereich der Kirche den Sinn, alle Eintretenden an sie zu erinnern. Aufgrund dieser Überlegungen muß die Existenz einer Friedhofskapelle vor 1618 angenommen werden.

Die heutige Friedhofskirche St. Crescens wurde 1618 fertiggestellt. Das Datum ist durch Inschriften gesichert. Als Bauherr tritt die Stadt in Erscheinung. Die Baumeister Hans Grunauer, Jost Falck und Bernhard Schmidt waren für die Planung und die Finanzierung des Baus verantwortlich. Die Ausführung übernahm Hans Raybether.19) Im Jahr 1673 wurde die Kirche katholisch geweiht.20)

Die Grabinschriften aus der Friedhofskirche lassen erkennen, welcher Personenkreis in oder zumindest direkt an der Kirche bestattet wurde. Außer bei Huldrich Schumann, einem Diakon der Bensheimer Kirche (Nr. 195), handelt es sich in allen anderen Fällen um ratsfähige Bürger oder deren Angehörige, also um die Oberschicht der Stadt.

Hirschhorn, Ersheimer Kapelle

Hirschhorn und Ersheim gehörten zum Bistum Worms und dessen Landkapitel Waibstadt.21) Die Ersheimer Kapelle wird zum erstenmal im Jahr 1345 in einer Urkunde Engelhards I. von Hirschhorn erwähnt.22) Sie muß aber zu dieser Zeit schon länger bestanden haben, denn im Jahr 1355 erlaubte Bischof Salmann von Worms Engelhard I., die Kirche ganz oder teilweise abzureißen und sie größer und besser ausgestattet neu aufzubauen.23) In derselben Urkunde wird die Kirche außerdem als Grablege der Vorfahren Engelhards bezeichnet. Im Jahr 1464 wurde das Langhaus der Kirche umgebaut und 1517 ließen die drei Brüder Georg, Philipp und Engelhard von Hirschhorn einen spätgotischen Chor errichten.24) Sie veranlaßten auch die Ausstattung der Chorfenster mit Scheiben, auf denen die Stifter verewigt waren (Nr. 107). Weitere Reparaturen wurden 1597 und 1659 vorgenommen (Nr. 58).

Die Baumaßnahmen von 1355 und 1517 sind ein Beispiel für den Zusammenhang von Stiftung, Memoria und Selbstdarstellung. Die frommen Stiftungen galten allgemein als wichtig für das Seelenheil25) und gaben dem Stifter gleichzeitig die Möglichkeit, sich selbst zu verewigen und seine Memoria zu sichern. Dieser Aspekt wird beim 1517 errichteten Chor besonders durch die in den Schlußsteinen angebrachten Wappen und die in den Glasfenstern (Nr. 107) dargestellten Stifter sichtbar.26)

Beim Umbau von 1355 stand die Sicherung des Totengedenkens im Vordergrund. Bischof Salmann von Worms gestattete nämlich in der Urkunde von 1355 auch die Errichtung von drei Priesterpfründen in Ersheim, die Engelhard I. und sein Bruder Johann von Hirschhorn erbeten hatten, weil, wie erwähnt, in der Kirche einige ihrer Vorfahren begraben waren.27) Die Ersheimer Kirche hat also zu diesem Zeitpunkt nicht nur als Pfarrkirche, sondern auch schon als Bestattungsort für die Ritter von Hirschhorn gedient. Mit der Einrichtung der Priesterpfründen wollten Engelhard und sein Bruder nun die personellen Voraussetzungen für ein ununterbrochenes Totengedenken schaffen. Konsequenterweise erklärte Engelhard die Erscheimer Kapelle in seinem Testament aus dem Jahr 1360 ausdrücklich zur Grablege seiner Familie.28) Die Grabdenkmäler der Vorfahren Engelhards I. sind nicht mehr vorhanden. Die Überlieferung setzt erst mit der Grabplatte des 1358 verstorbenen Sohn Engelhards II., Conrad von Hirschhorn, ein (Nr. 27). Aus dem Zeitraum von 1358 bis 1427 sind noch sieben Grabdenkmäler der Hirschhorner in Ersheim erhalten.29) Danach wurde Ersheim durch das 1406 in Hirschhorn gegründete Karmeliterkloster als Grablege abgelöst.

Um die personellen Vorausetzungen für das Totengedenken zu verbessern, wurde die Zahl der Altäre 1378 auf fünf erweitert. Sie wurden von einem Pfarrer und fünf Altaristen betreut. Das Präsentationsrecht für diese Stellen lag bei den Herren von Hirschorn.30) Verschiedene Quellen spiegeln die wichtige Funktion der Ersheimer Kirche und ihrer Priester im Rahmen des Totengedenkens wider. So bestimmte Engelhard I. in seinem Testament, für ihn, seine Frau, seine Angehörigen und Vorfahren sowie für alle, die um seinetwillen ihr Leben verloren haben, täglich eine Messe in der Ersheimer Kirche lesen zu lassen. Dafür ließ er der Kirche eine ansehnliche Stiftung zukommen.31) Seine Schwiegertochter Margareta Schenk von Erbach, die Frau Engelhards II., traf in ihrem Testament ebenfalls Vorkehrungen für ihr Seelenheil. Aus dem Ertrag einer Stiftung an die Ersheimer Kirche sollten jeweils ein Priester der Kirche und der Kaplan der Burgkapelle für das Singen von Vigilien bezahlt werden. Nach dem Tod Margaretas sollten ihre Kleinodien verkauft und aus dem Erlös alle Ersheimer Priester bezahlt werden, damit sie jeden Montag für sie eine Vigilie sängen. Außerdem verfügte sie, ihr Anniversar mit zwölf Priestern zu feiern.32)

Obwohl sich die Herren von Hirschhorn seit den 30er Jahren des 15. Jh. in der Karmeliterkirche bestatten ließen, wurde ihr Totengedenken in der Ersheimer Kirche weiter gepflegt, was die zahlreichen [Druckseite XVI] Stiftungen im Ersheimer Seelbuch belegen.33) Für die Frau Ottos von Hirschhorn, Margarethe von Handschuhsheim (†1478, Nr. 199†) feierte man in Ersheim das Jahresgedächtnis und andere Messen. Ihr Anniversar wurde außerdem noch von dem Prior und dem Konvent des Karmeliterklosters an ihrem Grab in der Karmeliterkirche begangen.34) Die Ersheimer Kapelle erfüllte somit weiterhin nicht nur als Pfarrkirche, sondern auch als Ort der Totenmemorie eine wichtige Funktion.

Die Kirche diente aber nicht nur als Grablege der Herren von Hirschhorn, sondern auch als Bestattungsort für die in Ersheim tätigen Priester35) und für Amtleute der Hirschhorner36). Im Jahr 1528 wurden die katholischen Priester in Ersheim durch lutherische Prediger abgelöst. Ob diese sich ebenfalls in der Ersheimer Kapelle bestatten ließen, ist unklar, da von ihnen keine Grabplatten überliefert sind.37) Ab 1577 lassen sich auch mehrere Bestattungen von Hirschhorner Bürgern in der Ersheimer Kapelle nachweisen.38)

Hirschhorn, Karmeliterkloster und Karmeliterkirche

Im Jahr 1406 gründete Ritter Hans V. von Hirschhorn mit seiner Frau Iland Wild- und Rheingräfin von Dhaun und seinen Brüdern Konrad, Domherr zu Mainz und Speyer, Eberhard II. und mit Konrad, dem Sohn des verstorbenen Albrecht von Hirschhorn, das Karmeliterkloster in Hirschhorn. Aus der Gründungsurkunde geht hervor, daß die Klosterkirche zu diesem Zeitpunkt bereits fertiggestellt war.39) Urkundlich zum erstenmal erwähnt wird das Kloster bereits in einer Urkunde vom 2. August 1404, in der Prior und Konvent dem Grafen Friedrich von Leiningen den Erhalt einer Urkunde bestätigen.40) Offenbar hatten die Mönche zu diesem Zeitpunkt das Kloster schon bezogen, obwohl Papst Innozenz VII. dem Karmeliterorden erst am 6. Juli 1405 erlaubte, einen Konvent für zehn bis zwölf Ordensbrüder an einem geeigneten Ort zu errichten.41) Die offizielle Gründung konnte natürlich erst nach der päpstlichen Genehmigung vorgenommen werden. Im Jahr 1418 erfolgte eine Erweiterung der Klosterbauten.42) Unter dem Prior Werner Wacker kam 1509 ein Umbau zum Abschluß, der den südwestlichen Gebäudeteil mit dem Kapitelsaal und dem Refektorium betraf (Nr. 91). Zur selben Zeit planten die Brüder Eucharius und Hans VIII. von Hirschhorn den Anbau der Annakapelle an die Klosterkirche. Die Kapelle wurde 1513/14 vollendet (Nr. 99-101). In den letzten zwanzig Jahren des 16. Jahrhunderts wurde das Innere der Kirche auf Veranlassung von Maria von Hatzfeld umgestaltet, wobei vermutlich auch die Gruft angelegt wurde.43) Weitere Baumaßnahmen am Kloster sind für 1657 und für das 18. Jahrhundert bezeugt.44)

Aus der Gründungsurkunde geht hervor, daß die Klostergründung zum Seelenheil der Stifter erfolgte.45) Die Sorge für das Seelenheil erschöpfte sich aber nicht in der Stiftung, sondern war mit dem planmäßigen Aufbau einer neuen Grablege und der langfristigen Sicherung des Totengedenkens verbunden. Denn obwohl die Ersheimer Kapelle kaum fünfzig Jahre zuvor für diesen Zweck ausgebaut worden war, scheint bei den Hirschhornern der Wunsch bestanden zu haben, sich eine ihrer gesellschaftlichen Stellung angemessenere Grablege zu schaffen. Die treibende Kraft war dabei Hans V., der unter den Räten König Ruprechts aus dem territorialen Bereich eine herausragende Stellung einnahm.46) Sein gesellschaftliches Ansehen wollte er offenbar durch die Gründung des Klosters und einer neuen Grablege dokumentieren. Mit ihm und seinen Söhnen setzte dann auch die Bestattung der Hirschhorner in der Klosterkirche ein.47)

Parallel zum gesellschaftlichen Aufstieg verlief die Konsolidierung der wirtschaftlichen Verhältnisse. Zu Anfang des 15. Jahrhunderts war die materielle Lage der Hirschhorner nach einer kurzen [Druckseite XVII] Krise wieder so gut, daß man sich um die Verbesserung des Totengedenkens durch eine Klostergründung kümmern konnte.48) Dies war die beste Möglichkeit, die personellen Voraussetzungen für eine angemessene und langfristige Pflege des Totengedenkens zu schaffen. Die Übertragung dieser Aufgabe an die Karmeliter dürfte damit zusammenhängen, daß sie durch ihre Weise, das Armutsgelübde zu befolgen, nicht auf großen Landbesitz angewiesen waren. Die Stiftung eines Karmeliterklosters erforderte einen viel geringeren Aufwand als diejenige einer Landabtei. Außerdem war der Orden auch seelsorgerisch tätig.49) Die in den ersten zwanzig Jahren nach der Gründung von den Hirschhornern für das Kloster ausgestellten Urkunden lassen jedoch erkennen, daß den Mönchen vor allem die Aufgabe zugedacht worden war, für das Seelenheil der Stifter zu beten.50)

Mit dem Übertritt Engelhards III. und Georgs von Hirschhorn zur Lehre Luthers 1525 begannen die Repressionen der Hirschhorner gegen das Karmeliterkloster.51) Ab 1543 verschärfte Hans IX. die Maßnahmen gegen die Karmeliter. In diesem Jahr verweigerte er die Visitation des Klosters durch den Provinzial Eberhard Billick und widersetzte sich der Einsetzung eines neuen Priors. Außerdem untersagte er die Abhaltung katholischer Gottesdienste und verbot den Mönchen, den Ordenshabit zu tragen und neue Brüder in die Gemeinschaft aufzunehmen. Im Jahr 1546 beschlagnahmte er etliche kostbare Kirchengeräte. Erst 1548 gestattete Hans IX. aufgrund des Augsburger Interims die Wahl eines neuen Priors, doch ließ er noch in demselben Jahr neu in den Konvent aufgenommene Mönche aus Hirschhorn ausweisen. Im Jahr 1568 vertrieb er schließlich auch den letzten noch im Kloster verbliebenen Mönch.52) Mit der Vertreibung der Karmelitermönche brach auch die katholische Tradition des Totengedenkens ab, die von Luther scharf angegriffen worden war.53) Dies änderte aber nichts an der Bedeutung der Klosterkirche als Grablege. Gerade unter Hans IX. wurde diese Funktion betont. Vermutlich auf seine Initiative wurden 1561 nachträglich für seinen Onkel Georg und seinen Vater Engelhard III. Epitaphien errichtet, und für seine Frau Anna Göler von Ravensburg ließ Hans noch zu ihren Lebzeiten 1565 ein Grabdenkmal schaffen. Auch er selbst wurde nach seinem Tode 1569 mit einem figürlichen Denkmal verewigt.54) Der Repräsentationsgedanke spielte hier, wie auch schon früher, mit Sicherheit eine große Rolle, aber die monumentale Vergegenwärtigung des Verstorbenen deutet auch darauf hin, daß man auf die Memoria nicht verzichten wollte. Die fortgesetzten Bestattungen und die Anlage der Gruft durch Maria von Hatzfeld, der Witwe Ludwigs I. von Hirschhorn, gegen Ende des 16. Jahrhunderts belegen, daß die Klosterkirche ihre Bedeutung als Familiengrabstätte bis zum Aussterben der Herren von Hirschhorn 1632 behielt.

Neben den Angehörigen der Hirschhorner wurden die Prioren und Lektoren der Karmeliter in der Klosterkirche bestattet. Eine Grabplatte von 1525 (Nr. 117) weist zudem darauf hin, daß auch die einfachen Brüder zumindest in Ausnahmefällen in der Kirche beigesetzt wurden. Bestattungen auswärtiger Adeliger oder Bürgerlicher scheinen in der Klosterkirche unüblich gewesen zu sein. Bei einer insgesamt guten Überlieferungssituation ist für beide Fälle jeweils nur ein Beispiel vorhanden (Nrr. 51; 111). Nach 1632 wurde die Klosterkirche zum Bestattungsort der kurmainzischen Amtmänner und wohlhabender Bürger.55)

Kloster Lorsch

Die Pflege der Memoria wurde in karolingischer Zeit zu einem Hauptmotiv adeliger Klostergründung.56) Von den Gebeten einer Kommunität versprach man sich offenbar noch mehr Nutzen als von denen eines einzelnen Priesters. So setzt die Kanoniker-Regel eben jenes Bischofs Chrodegang von Metz, dem das Kloster Lorsch nach seiner Gründung übertragen wurde, den Priestern bei der [Druckseite XVIII] Annahme von Almosen für die Meßfeier eine Grenze, „weil wir glauben, daß es eine allzu schwere Bürde für sie ist, wenn die so ungeheuren Lasten der Sünder von den Priestern alleine getragen werden müssen, und weil die Barmherzigkeit Gottes für die Sünder leichter von mehreren zu erlangen ist, als von einem, und sei er noch so eifrig.”57) Das Motiv der Stiftung für das Seelenheil läßt sich auch im Falle des Klosters Lorsch nachweisen. Nachdem das Kloster Anfang der sechziger Jahre des 8. Jahrhunderts durch Williswinth und ihren Sohn Graf Cancor gegründet worden war,58) nennt bereits die erste erhaltene Urkunde der Klostergründer, in welcher sie die Ausstattung des Klosters vornahmen, die Sorge um ihr Seelenheil als Motiv.59)

Williswinth und Graf Cancor übergaben das Kloster zunächst ihrem Verwandten Bischof Chrodegang von Metz, der sich um den Aufbau des Konvents kümmerte. Entscheidend für die weitere Entwicklung war die Translation des Märtyrers Nazarius nach Lorsch. Chrodegang hatte den Leib des Märtyrers in Rom von Papst Paul I. erhalten und ließ ihn nach Lorsch bringen, wo er am 11. Juli 765 feierlich beigesetzt wurde.60) Der Besitz der Märtyrerreliquien ließ die Schenkungen an das Kloster sprunghaft ansteigen.61) Im Rahmen des Gebetsgedenkens fühlten sich viele Stifter von den an Märtyrergräbern üblicherweise abgehaltenen großen, feierlichen Liturgien angezogen.62) Das Lorscher Totenbuch spiegelt die Beziehungen der Abtei zu einem großen Kreis Adeliger wider, die als Stifter in das Gebetsgedenken des Lorscher Konvents aufgenommen worden waren.

Im Jahr 772 wurde Lorsch Reichsabtei.63) Die daraufhin von Karl dem Großen an das Kloster geschenkten Besitzungen sollten es vor allem in die Lage versetzten, seine ihm vom König im Rahmen des servitium regis und in der Binnenkolonisation zugedachte Rolle auszufüllen.64)

Der durch die zahlreichen Zuwendungen herbeigeführte wirtschaftliche Aufschwung des Klosters schlug sich in den ersten Jahrzehnten auch in einer intensiven Bautätigkeit nieder.65) Vor allem unter Abt Richbod (784-804) sind etliche Baumaßnahmen bezeugt,66) und da Richbod zur geistigen Elite des Reiches gehörte und Karl dem Großen nahe stand, wollte man in ihm den Auftraggeber für die Lorscher Torhalle sehen.67) Dieser Ansicht steht aber der epigraphische Befund der karolingischen Wandmalereiinschrift in der Torhalle entgegen. Auch die neusten kunsthistorischen Forschungen sowie die Ergebnisse der Auswertung der Baugeschichtsquellen lassen sich kaum mit dieser These in Einklang bringen.68)

Nach der Reichsteilung durch den Vertrag von Verdun vom August 843 gehörte Lorsch zum ost-fränkischen Reich. Ludwig der Deutsche ließ der Abtei mehr Schenkungen und Privilegien zukommen als alle anderen Herrscher und wählte sich die Abtei als Bestattungsort. Sein Sohn Ludwig d. J. errichtete für ihn die ecclesia varia („Bunte Kirche”), in der 880 auch Herzog Hugo, ein natürlicher Sohn Ludwigs d. J., und 882 der König selbst bestattet wurden. Offenbar beabsichtigte Ludwig, für die Mitglieder des ostfränkischen Königshauses in Lorsch eine Grablege zu schaffen, doch brach die Tradition mit König Arnulf ab.69) Inschriftliche Zeugnisse dieser Bestattungen haben sich nicht erhalten.

Die bewegte Geschichte der nächsten 200 Jahre kann hier nicht dargelegt werden.70) Im Jahr 1090 kam es zu einem Ereignis, das sich auch inschriftlich niederschlug. Bei der Sonnwendfeier geriet die Basilika durch eine Unachtsamkeit in Brand und wurde stark zerstört. Erst nach längerer Suche [Druckseite XIX] fand man den Sarkophag des Märtyrers Nazarius, der durch eine Inschrift identifiziert werden konnte.71) Die folgende Zeit kennzeichnen vor allem die mehrfachen Versuche, in Lorsch die Hirsauer Reform durchzusetzen, die Auseinandersetzungen mit den Vögten um die Entfremdung von Klostergut, das Fehlverhalten mehrerer Äbte und schließlich der Streit um Vogtei- und Eingriffsrechte in Lorsch zwischen den welfischen Pfalzgrafen und dem staufischen Königtum.72) Vor diesem Hintergrund wurde in Lorsch als Mittel der Rechts- und Besitzstandssicherung offenbar eine Tassilo-Tradition aufgebaut, die besagte, daß Herzog Tassilo III. von Bayern in Lorsch als Mönch gestorben sei. Die nachträgliche Schaffung eines Tassilograbmals in der Lorscher Basilika sollte vor allem als Hinweis auf die altehrwürdige Tradition des Klosters dienen.73)

Eine entscheidende Wende in der Geschichte der Abtei führten die Ereignisse der Jahre 1229-1232 herbei. Im Jahr 1215 hatte das vierte Laterankonzil die Abhaltung von Generalkapiteln in allen Kirchenprovinzen beschlossen. Sie sollten nun auch bei jenen Orden stattfinden, bei denen sie vorher nicht üblich waren. Von dem Generalkapitel sollten geeignete Personen gewählt werden, die als Stellvertreter des Papstes die Klöster einer Provinz visitieren und sie nötigenfalls reformieren sollten. Wenn es die Visitatoren für erforderlich hielten, den Leiter eines Klosters seines Amtes zu entheben, sollten sie es dem zuständigen Bischof melden, damit er ihn absetze. Falls der Bischof nicht tätig werde, sollte der Fall dem Papst zur Prüfung vorgelegt werden.74) Auf der Grundlage dieser Beschlüsse wurde Lorsch im Jahre 1229 visitiert. Abt Konrad wurde wegen des schlechten Zustands des Konvents abgesetzt, und Papst Gregor IX. übertrug das Kloster dem Mainzer Erzbischof Siegfried II. zur Reformation. Ein weiterer Bericht über die Lage in Lorsch aus dem Jahr 1231 zeigte jedoch, daß sich der Zustand des Konvents noch verschlechtert hatte. Daraufhin befahl der Papst, die Benediktiner zu entfernen und das Kloster den Zisterziensern zu übergeben. Im April 1232 übertrug Kaiser Friedrich II. die Abtei Erzbischof Siegfried III. von Mainz als Belohnung für seine Dienste.75) Doch die nun vom Mainzer Erzbischof unterstützte Übernahme Lorschs durch Zisterzienser aus dem Kloster Eberbach scheiterte.76) Am 5. Mai 1245 beauftragte Papst Innozenz IV. deshalb den Mainzer Erzbischof, das Kloster mit Kanonikern zu besetzen. Der Erzbischof holte daraufhin 1248 die Prämonstratenser des Klosters Allerheiligen im Schwarzwald nach Lorsch, die dort bis 1557 blieben.77) In diesem Jahr wurde das Kloster durch den pfälzischen Kurfürsten Ottheinrich aufgehoben.78) Die sekundär überlieferten Grabinschriften79) und das Lorscher Totenbuch belegen, daß der regionale Adel dem Kloster auch nach dessen Übergabe an die Prämonstratenser verbunden blieb und es als Bestattungsort wählte.

Die gotische Ausmalung der karolingischen Torhalle ist ein Beispiel für die Entfaltung der Kunst in der prämonstratensischen Phase des Klosters.80) Im Jahr 1621 wurden die Klosteranlagen durch einen Brand verwüstet und bald darauf Opfer des Steinraubs, von dem nur ein Rest der Basilika und die Torhalle verschont blieben.81)

Neckarsteinach, Evangelische Kirche

Die Neckarsteinacher Cäcilienkirche wird 1142 zum erstenmal urkundlich erwähnt. Möglicherweise bestand sie jedoch schon seit dem 9. Jahrhundert als Wormser Eigenkirche. Sie gehörte zum Bistum Worms und dessen Landkapitel Waibstadt. Als Pfarrkirche wird sie erst 1364 bezeichnet.82) [Druckseite XX] Bei dem ursprünglichen Kirchenbau handelte es sich um eine kleine Saalkirche, die zwischen 1481 und 1483 unter Blicker XIV. Landschad von Steinach vollkommen umgebaut wurde.83)

Die Bestattungsorte der edelfreien Herren von Steinach sind unbekannt.84) Für die Landschaden von Steinach lassen sich ab 1300 Begräbnisse im Zisterzienserkloster Schönau bei Heidelberg und in der Stiftskirche in Neustadt an der Weinstraße nachweisen.85) Aber bereits aus der Zeit zwischen 1335 und 1339 ist auch ein Begräbnis in der Neckarsteinacher Kirche überliefert (Nr. 23). Ab 1369 häufen sich die Bestattungen in der Neckarsteinacher Kirche, während die Reihe der Begräbnisse im Kloster Schönau offenbar mit Adelheid von Neipperg († nach 1414), der Frau Blickers XII., und in Neustadt mit Contz X. Landschad (†1417) abbricht.86) Die Neckarsteinacher Kirche wird in dieser Zeit allmählich zur Familiengrablege der am Ort ansässigen Landschaden. Im Zusammenhang damit dürfte der Wunsch Dieters II.87) gestanden haben, die Kirche auszubauen und die Pfründen zu vermehren, um damit die wirtschaftliche Grundlage für eine bessere Memoria zu schaffen. Er geriet über diese Pläne aber in Streit mit dem damaligen Pastor Conrad Geusack. Der Ausbau unterblieb und Dieter stellte stattdessen erhebliche Summen für die Errichtung des Stiftes Möckmühl (Lkrs. Heilbronn) zur Verfügung, in dem er sich auch bestatten ließ.88)

Das Stift wurde jedoch kein neuer Anziehungspunkt für die Landschaden, sondern die Begräbnisse in Neckarsteinach wurden fortgesetzt. Blicker XIV. nahm dann zwischen 1481 und 1483 den von Dieter II. angestrebten Umbau vor und schuf den Landschaden damit eine angemessene Familiengrablege (Nr. 69). Er selbst wurde allerdings nicht in dem Neubau beigesetzt, sondern außerhalb der Kirche am Ölberg. Dort errichtete man vielleicht noch zu Lebzeiten Blickers XIV. ein aufwendiges figürliches Doppelgrabmal für ihn und seine Frau (Nr. 79). Auch die zweite Frau Hans’ III. Landschad, Margarete von Fleckenstein (†1530), wurde am Ölberg bestattet.89) Hans III. fand jedoch seine letzte Ruhestätte in der Kirche bei seiner ersten Frau, und auch die übrigen in Neckarsteinach bestatteten Landschaden, deren Begräbnisplätze überliefert sind, wurden in der Kirche bei gesetzt.90)

Die Bedeutung der Neckarsteinacher Kirche als Familiengrablege blieb von der Einführung der Reformation durch Hans III. 1526 unberührt. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts sind zwölf Grabplatten und Epitaphien erhalten oder sekundär überliefert.91) Im Jahr 1592 ließ Hans Ulrich Landschad für seinen Sohn Hans Friedrich, der in Straßburg verstorben und bestattet worden war, sogar ein Kenotaph aufstellen, um damit die Vollständigkeit der Grablege seiner Familie zu gewährleisten (Nr. 186). Für das 17. Jahrhundert sind weder Epitaphien noch Hinweise auf Bestattungen der Landschaden überliefert, obwohl die Familie erst 1653 erlosch.

Grabdenkmäler auswärtiger Adeliger oder Bürgerlicher fehlen im Bearbeitungszeitraum.92) Auch von den in Neckarsteinach tätigen Priestern sind keine Grabinschriften überliefert.

Zwingenberg, Evangelische Kirche

Die Zwingenberger Kirche gehörte zum Erzbistum Mainz und dessen Landkapitel Bensheim.93) Im Jahr 1258 hatte das Mainzer Domkapitel mit Zustimmung des Erzbischofs die Errichtung einer Pfarrei sowie den Bau einer Kirche und die Anlage eines Friedhofes gestattet.94) Im Jahr 1314 wird eine Kapelle in Zwingenberg erwähnt, deren Baugeschichte jedoch relativ unsicher ist.95) [Druckseite XXI]

Aus vorreformatorischer Zeit sind nur die Grabplatten Lucias von Reifenberg (Nr. 66) und ihres Mannes Hans von Walbrunn (Nr. 71) überliefert. Hans war unter Graf Philipp d. Ä. von Katzenelnbogen Amtmann zu Auerbach. Zu seinen Lehen gehörte unter anderem ein Haus in Zwingenberg.96) Am 3. April 1448 erhielt Hans von Graf Philipp das Patronat des St. Nikolausaltars in der Zwingenberger Kirche.97) Diese Bindungen an Zwingenberg haben dazu geführt, daß Hans seine Frau und sich selbst in der dortigen Kirche bestatten ließ. Eine Tradition wurde damit nicht begründet, denn die folgende Generation ließ sich an anderen Orten beisetzen.98) Johann Justus Winckelmann erwähnte 1697 noch die Grabplatte des Hans von Hartenau, der als katzenelnbogi-

scher Burgmann in Zwingenberg diente.99) Vermutlich haben sich auch andere Burgmannen in der Kirche beerdigen lassen. Die Priester und Altaristen der Kirche wurden mit Sicherheit ebenfalls in der Kirche bestattet, doch sind auch von ihnen keine Grabdenkmäler überliefert.

Im Jahr 1479 fiel die Grafschaft Katzenelnbogen und damit auch Zwingenberg an die Landgrafen von Hessen. Landgraf Philipp führte dann 1526 die Reformation ein.100) Eine ganze Reihe von Epitaphien aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts belegt, daß die Kirche auch in dieser Zeit ihre Funktion als Begräbnisort behielt. Grabmale Adeliger sind aus dieser Zeit nicht überliefert, sondern die Verewigten sind Pfarrer und deren Familien sowie Angehörige der städtischen Oberschicht.

Nach 1622 bricht die inschriftliche Überlieferung bis zum 18. Jahrhundert ab.101) Dies dürfte eine Folge des Dreißigjährigen Krieges sein, der Zwingenberg ab 1622 erheblich in Mitleidenschaft zog.102)

Zitationshinweis:

DI 38, Bergstraße, Einleitung, 2. Kurzer historischer Überblick (Sebastian Scholz), in: inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di038mz04e007.

  1. Vgl. W. Jorns, Zur Besiedlungsgeschichte des Heppenheimer Raumes in der ur- und frühgeschichtlichen Zeit, in: 1200 Jahre Heppenheim an der Bergstraße, Heppenheim 1955, 9-25 und ders., Zur Ur- und Frühgeschichte des Lorscher Raumes, in: Reichsabtei Lorsch I, 11-26; zur Entwicklung der Rheinprovinzen in römischer Zeit vgl. H. v. Petrikovits, Altertum, in: Rheinische Geschichte I,1, edd. F. Petri/G. Droege, Düsseldorf 1978. »
  2. E. Ewig, Frühes Mittelalter, in: Rheinische Geschichte I,2, edd. F. Petri/G. Droege, Düsseldorf 1980, 15-17 u. 55f. »
  3. H. Büttner, Heppenheim, Bergstraße und Odenwald. Von der Franken- zur Stauferzeit, in: 1200 Jahre Heppenheim an der Bergstraße, Heppenheim 1955, 17-53, hier 28-30. »
  4. Vgl. Semmler, Lorsch passim; Einleitung Kap. 2.1. »
  5. Knöpp, Das letzte Jahrhundert 200ff.; Schaab, Bergstraße 244ff.; Schaab, Kurpfalz I 80-83. »
  6. Lohmann, Hirschhorn 101f. »
  7. Schaab, Bergstraße 263f.; Schaab, Kurpfalz II 30ff. u. 125. »
  8. Schaab, Bergstraße 264f.; Schaab, Kurpfalz II 145ff. u. 169. »
  9. Vgl. zur Kreisentwicklung seit 1802 E. G. Franz, Von der Schwierigkeit, eine richtige Kreiseinteilung zu finden. Verwaltungsbehörden an der hessischen Bergstraße zwischen 1803 und 1938, in: Kreis Bergstraße. Festbuch zum Jubiläumsjahr 1988, Heppenheim 1988, 36-57; B. Ph. Schröder, Seit fünfzig Jahren, in: Kreis Bergstraße a.a.O. 58-72. »
  10. Schaab, Bergstraße 261-263. »
  11. Schaab, Kurpfalz II 30ff. »
  12. Diehl, Hassia sacra 3, 331f. »
  13. Nrr. 139, 174, 182, 195, 207†, 210»
  14. Vgl. Nrr. 226-231»
  15. Einsingbach, Kdm. 80. »
  16. Demandt, Kirchenorganisation 10 u. 120. »
  17. Eckhardt, Urkunden 63, Nr. 22; zu den Herren von Hirschhorn vgl. Lohmann, Hirschhorn passim. »
  18. Eckhardt, Urkunden 70, Nr. 35. »
  19. Vgl. Nrr. 105f. »
  20. Zur Notwendigkeit der Sicherung des Seelenheils vgl. Einleitung Kap. 4.1. »
  21. Zur Bedeutung von Memoria und Selbstdarstellung vgl. H. Kamp, Memoria und Selbstdarstellung. Die Stiftungen des burgundischen Kanzlers Rolin (Beihefte der Francia 30) Sigmaringen 1993; vgl. auch Machilek, Frömmigkeitsformen 168f. »
  22. Eckhardt, Urkunden 70, Nr. 35. »
  23. Lohmann, Hirschhorn 88. »
  24. Vgl. Nrr. 27, 30, 35, 40, 42, 47, 48»
  25. Lohmann, Hirschhorn 88f. »
  26. Villinger, Kirchengeschichte 134f. »
  27. Baur, Hess. Urk. I Nr. 687, 471f. »
  28. Vgl. das Ersheimer Seelbuch passim und Lohmann, Hirschhorn 89. »
  29. Baur, Hess. Urk. IV, Nr. 265. »
  30. Vgl. Nrr. 55, 67, 72†, 95, 127»
  31. Nrr. 45†, 76, 204, 234»
  32. Die einzige Grabplatte eines evangelischen Pfarrers ist die des Johann Sebastian Noccer, der aber in Unter-Schönmattenwag tätig war, vgl. Nr. 243»
  33. Vgl. als erste Belege Nrr. 166, 201»
  34. Baur, Hess. Urk IV, Nr. 24: „.. bekennen, daß wir durch unßer sele heile zum Hirßhorn ... ein kirchen haben gebuwen und gestifft ...”; vgl. Eckhardt, Urkunden 56, Nr. 6. »
  35. Eckhardt, Urkunden 64, Nr. 24. »
  36. Baur, Hess. Urk. IV, Nr. 17; Eckhardt, Urkunden 54f., Nr. 1. »
  37. Eckhardt, Urkunden 82, Nr. 50. »
  38. Jahresbericht der Denkmalpflege 1908-1911 II, 110 »
  39. Vgl. dazu Einsingbach, Kdm. 260. »
  40. Vgl. oben Anm. 39. »
  41. Moraw, Beamtentum 89. »
  42. Vgl. Nr. 50»
  43. Lohmann, Hirschhorn 37. »
  44. Vgl. G. B. Winkler, Karmeliter, in: TRE 17 (1988) 659. »
  45. Vgl. Eckhardt, Urkunden 60, Nr. 15; 63, Nr. 22; 66, Nr. 29; 67, Nr. 30; 73-75, Nrr. 39-42. »
  46. Milendunck, Historiae fol. 574; Postina, Eberhard Billick 193, Nr. 92. »
  47. Milendunck, Historiae fol. 575r-576r u. 579r; Postina, Eberhard Billick 32, 115, 200, 202; vgl. auch Nrr. 132, 157»
  48. F. Merkel, Bestattung IV, in: TRE 5 (1980) 746. »
  49. Vgl. Nrr. 145, 146, 152, 157»
  50. Vgl. Nr. 244 und auch Nr. 249; in der Gruft befindet sich neben anderen späteren Grabplatten auch die Grabplatte des kurmainzischen Burgvogts Conradt Wildt von Osterburgheim (1636-1648), der aber erst nach 1650 starb, vgl. Einleitung Kap. 6., Anm. 289; Photos in der Arbeitsstelle der Inschriften-Kommission der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. »
  51. Althoff, Adels- und Königsfamilien 16; zu den Hintergründen für diese Entwicklung vgl. Einleitung Kap. 4.1. »
  52. Regula Chrodegangi 32 (Saint Chrodegang, ed. J. B. Pelt, Etudes sur la cathédrale de Metz III: La Liturgie, Metz 1937, 25f.): “Ideo autem mensuram sacerdotibus de eleemosynis recipiendis ad opus proprium fecimus, quia nimis grave pondus exestimavimus eis esse, si tam ingencia onera peccantium solis illis sacerdotibus contingerit portare, quia facilius Dei misericordiam plures inpetrent pro peccatoribus, quam unus quamvis studiosus”. »
  53. Zur Datierung vgl. Semmler, Lorsch 76f. mit Anm. 41. »
  54. CL I Nr. 1, 267; vgl. Semmler, Lorsch 75. »
  55. CL I Kap. 3, 270-272; Semmler, Lorsch 76f. »
  56. Wehlt, Reichsabtei 13f. »
  57. Angenendt, Missa specialis 168. »
  58. CL I Kap. 3 und Nr. 3, 272f. »
  59. Wehlt, Reichsabtei 27ff.; anders Semmler, Lorsch 81f. »
  60. Scholz, Baugeschichte 66. »
  61. CL I Kap. 12, 289; Lorscher Totenbuch fol. 96 zu kal. octobris; Scholz, Baugeschichte 66f. »
  62. J. Fleckenstein, Erinnerungen an Karl den Großen. Zur Torhalle von Lorsch und zum Kaisertum Karls, in: Beiträge zur Geschichte des Klosters Lorsch, Lorsch 1980, 63-77, hier 68-73. »
  63. Vgl. dazu ausführlich Nr. 2 und Scholz, Baugeschichte 67f. u. 70. »
  64. CL I Kap. 25, 39 und 44, 307, 322, 326; Wehlt, Reichsabtei 34f.; Semmler, Lorsch 88f.; Scholz, Baugeschichte 69. »
  65. Vgl. dazu CL I, 327-403; Semmler, Lorsch 89-102. »
  66. CL I Kap. 134, 404f.; vgl. dazu ausführlich bei Nr. 9†. »
  67. Wehlt, Reichsabtei 64-74; Semmler, Lorsch 103-106; Knöpp, Das letzte Jahrhundert 176ff.; Schaab, Bergstraße 243-245; Schaab, Kurpfalz I 80. »
  68. Vgl. dazu Nr. 17†. »
  69. Conciliorum oecumenicorum decreta, conc. Lateranense IV., const. 12, edd. J. Alberigo, P.-P. Joannou u.a., Basel/Freiburg/Wien 1962, 216f. »
  70. Knöpp, Das letzte Jahrhundert 200-202; Meyer zu Ermgassen, Hertwich 408. »
  71. Knöpp, Das letzte Jahrhundert 207; Schaab, Bergstraße 247f.; Meyer zu Ermgassen, Hertwich 409ff.; Schaab, Kurpfalz I 81; DI Rheingau-Taunus-Kreis Nr. 11†. »
  72. Knöpp, Das letzte Jahrhundert 207f. »
  73. Vgl. Nr. 140†; zur Geschichte des Klosters im 14. und 15. Jahrhundert vgl. Brück, Lorsch und Mainz 149-152; Schaab, Kurpfalz I. »
  74. Vgl. Nrr. 19†-22†; 25†-26†. »
  75. Vgl. Nr. 39»
  76. K. J. Minst, Merians Kupferstich vom „Closter Lorsch”, in: Beiträge zur Geschichte des Klosters Lorsch 391-402, hier 392. »
  77. Demandt, Kirchenorganisation 64f. u. 136. »
  78. Einsingbach, Kdm. 390; Nr. 69f. »
  79. Vgl. zu ihnen Irschlinger, Landschaden 425ff. »
  80. Hans Ulrich Landschad, Aufzeichnungen (Irschlinger 231f.); DI 12 (Heidelberg) Nrr. 33†, 34†, 44†, 45†, 61; Irschlinger, Landschaden Taf. 2. »
  81. Vgl. Irschlinger, Landschaden Taf. 2 mit Angabe der Bestattungsorte. »
  82. Er starb 1439 oder 1436, vgl. dazu Nr. 23, Anm. 4. »
  83. Blicker XIV., Chronik (Langendörfer, Landschaden 186). »
  84. Vgl. Nr. 79 und Nr. 118†. »
  85. Nrr. 88†, 147, 159»
  86. Nrr. 88†, 118†, 125, 147, 159, 160, 172, 175, 183, 184, 187, 192; zur Besonderheit dieses Bestandes vgl. Einleitung Kap. 4.1. »
  87. Der früheste Grabstein eines Bürgerlichen stammt aus dem Jahr 1664. Aus dem Ende des 17. und aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist noch eine größere Zahl von Grabsteinen und Epitaphien erhalten, Photos in der Arbeitsstelle der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz. »
  88. Demandt, Kirchenorganisation 75 u. 161. »
  89. Reg. Katz. Nr. 132. »
  90. Reg. Katz. Nr. 547; Möller, Zwingenberg 143ff.; W. Möller, Die Kirchen zu Zwingenberg und Jugenheim und das Kloster auf dem Heiligenberg, in: AHG NF 13 (1922) 173-184, bes. 174-176; Einsingbach, Kdm. 496f. »
  91. Reg. Katz. Nr. 4232. »
  92. Reg. Katz. Nr. 4534. »
  93. Kunz, Hans von Walbrunn 63. »
  94. Kunz, Hans von Walbrunn 67, Anm. 2. »
  95. W. Heinemeyer, Das Zeitalter der Reformation, in: Das Werden Hessens (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 50) Marburg 1986, 225-266, hier 226 u. 234ff. »
  96. Die Inschriften des 18. Jahrhunderts sind teilweise ediert bei Möller, Zwingenberg 158-160. »
  97. Möller, Zwingenberg 14-24. »