Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 618 Bad Kreuznach, Evang. Pauluskirche 17.Jh.?

Beschreibung

Grabplatte einer unbekannten Person. Wohl seit den Renovierungen der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts1) als zweiter Stein von Osten außen in die Südwand des Chors eingelassen, bisher unpubliziert. Große, stark beschädigte Platte aus gelblichem Sandstein mit schwach reliefiertem Wappen im oberen Mittelfeld, darunter nebeneinander zwei erhaben gearbeitete Objekte und anschließend eine mehrzeilige, nur noch im Ansatz erhaltene Inschrift. Die Umschrift ist völlig abgewittert. Bereits früh verunstaltet durch die Anbringung von Lüftungskanälen im Jahr 19102).

Maße: H. 187, B. 95, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Eberhard J. Nikitsch) [1/5]

  1. SISTE GRA[DVM .....]a)

Übersetzung:

Halte deinen Schritt an, (Wanderer/Fremder...)

Wappen:
unbekannt (schrägrechte Leiste, oben von einem Ring, unten von drei hintereinander stehenden menschlichen Figuren begleitet; Helmzier: ein Vogel).

Kommentar

Analog den anderen, ähnlich gefertigten Grabdenkmälern an der Außenseite der Kirche dürfte auch der/die unbekannte Verstorbene den Angehörigen der städtischen oder herrschaftlichen Verwaltung zuzurechenen sein. Das linke Objekt ist wohl das Arbeitsteil eines Glaserhammers3). Der abstrahierenden Form des Wappens zufolge, könnte die Platte auch in das beginnende 18. Jahrhundert datiert werden.

Textkritischer Apparat

  1. Hier könnte VIATOR (vgl. DI 29, Worms, Nr. 722) oder auch HOSPES (vgl. DI 23, Oppenheim, Nr. 267) folgen. – Rudimentär sind noch einige Buchstaben auf verschiedenen Zeilen zu erkennen.

Anmerkungen

  1. Vgl. Einleitung XIX.
  2. Vgl. Häuser/Renard, Wiederherstellungsarbeiten 31.
  3. Vgl. dazu Azzola, Glasmaler 151 mit Abb. 237-39.

Nachweise

  1. Schloßparkmuseum Bad Kreuznach, Fotosammlung (ohne Neg.-Nr., Aufnahme vor 1910).

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 618 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0061807.