Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 598 Sobernheim, Kath. Pfarrkirche St. Matthäus (aus ehem. Johanniter-Kapelle) 1685

Hinweis: Die vorliegende Online-Katalognummer ist im Vergleich zum gedruckten Band mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Sie finden diese am Ende des Artikels. [Dorthin springen]

Beschreibung

Grabplatte des kurmainzischen Obristleutnants Wilhelm Friedrich von Schellart. Ehemals an der Nordwand des Chors der früheren Johanniter-Kapelle1), wurde sie 1903 in die neu erbaute katholische Pfarrkirche überführt und dort außen in die Nordwand der Vorhalle eingelassen. Große Platte aus weißgelbem Sandstein mit breiter Leiste, auf der oben, in der Mitte und unten je zwei Wappen mit ihren zugehörigen Beischriften angeordnet sind. In der Mitte der oberen Leiste ein geflügelter Engelskopf, unten ein Stundenglas. Im vertieften Mittelfeld unter einem Vollwappen im Lorbeerkranz 13zeilige, gegen Ende hin zentriert auslaufende Grabinschrift. Leicht verwittert, größerer Textverlust bei den Wappenbeischriften.

Auflösung und Ergänzung der Beischriften nach Würdtw. Epitaphienbuch und Kdm.

Maße: H. 223, B. 105, Bu. 3,5-5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Eberhard J. Nikitsch) [1/1]

  1. ANNOa) · 1685 · DEN · 19 · AVG(V)STb) / IST · IN · GOTT · SELIG · ENT · SCHL=/AFFEN · DER · WOHLGEBOHRNE / HERR · H(ERR) WILHELM · FRIEDRICHc) / VON · SCHELLARTd) · CHVRFV̈RST=/LICH MAŸNTZISCHER KRIEGS/RATHc) · VND · OBRISTLEVTENA=/NT · SEINES · ALTERS · 44 · IAHR · / 6 · MONATH · 15 · TAG · / DESSEN · SEEL · GOTT · / EWIG · WOLLE · / ERFREWEN / AMEN

Wappen:
Wappen mit Wappenbeischriften:
Schellart (3 Malteserkreuzchen begleitet von drei 2:1 gestellten Lilien, Hz: 3 Lilien); IOH(ANN) (CHRIS)TOPHe) V(ON) SCHELLAR[T], [IO]H(ANN) FRI(EDRICH) V(ON) SCHELLART, G: AD:f) BRAV[N V(ON) SCHMID]BERG; AN(NA) M(ARIA) BR(AVNIN) V(ON) SCHMIDBERGg), AN(NA) LACHINh) V(ON) WAMBACH (schräglinker Balken, belegt mit 3 Kugeln, Hz: 2 Bockshörner), [IVLIANA V(ON) E..]L[I..] (Balken, darüber ein lediger Steg).

Kommentar

Der wohl aus einer Mainzer Familie2) stammende Verstorbene erwarb in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts von den Cratz von Scharfenstein den in der Nähe von Sobernheim gelegenen Marienpforter Hof und setzte sich dort zur Ruhe3). Schellart war verheiratet und hatte eine Tochter namens Anna Maria Barbara.

Textkritischer Apparat

  1. Erste Zeile erhöht.
  2. S und T klein in G eingestellt.
  3. I in die Haste des E ligiert.
  4. Balken bei H fehlt.
  5. Kürzung durch „griechischen“ Buchstaben X angezeigt.
  6. Vielleicht mit G(VSTAV) AD(OLF) aufzulösen.
  7. I in die linke Haste des M ligiert.
  8. I in der ligierten Haste von H und N.

Anmerkungen

  1. Vgl. Fligel, Oberamt Böckelheim 30.
  2. Die Familiengrablege befand sich in der Augustinerkirche zu Mainz, vgl. Arens, Mainzer Inschriften II Nr. 1939.
  3. Vgl. Nr. 323 von 1566 und Kdm. 411.

Nachweise

  1. Würdtweinsches Epitaphienbuch 318f.
  2. Rhein. Antiquarius II 18, 34 (ohne Wappenbeischriften).
  3. Kdm. 366.
  4. Kneib, Pfarrgemeinde 23.
Addenda & Corrigenda (Stand: 06. Oktober 2014):

Wappen: Das letzte Wappen ist das der von Efferen: [IVLIANA V(ON)] E[FF]E[REN] (2 Balken, darüber ein Turnierkragen; Hz: Elefantenrumpf).

Schellart war verheiratet und hatte eine Nichte namens Anna Maria Barbara, Tochter seines Bruders Christoph Friedrich.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 598 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0059803.