Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 34: Bad Kreuznach (1993)
Nr. 590 Mandel, Schloß 1680
Beschreibung
Bau- und Namensinschriften auf einem Wappenstein. Eingelassen über dem Portal des Treppenturms des im Jahre 16241) erbauten Schlosses derer von Koppenstein, jüngst renoviert und farbig gefaßt. Quadratische Platte aus Sandstein, umgeben von zwei sich mit den Wurzeln umschlingenden, halbplastisch gearbeiteten Baumstämmen, im Mittelfeld zwei eheliche Vollwappen, darüber die jeweilige Namensbeischrift (A) und die Jahreszahl (B), darunter je ein mehrzeiliger Spruch (C).
Maße: H. 90, B. 90, Bu. 2,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
JOHANN CAROLL VON / KOPPENSTEIN // AGNES CATHRINA KOPPEN=/STEIN GEBOR(NE) V(ON) HOETHEa)
- B
· 16 · // · 80 ·
- C
WO GOTT ZVM HAVS / NICHT GIBT SEIN GVNSTDA IST ALLE MVEH VND / ARBEIT VMSONST2) //WER GOTT VERTRAVTHAT WOHL GEBAVTIN DEM HIMMEL VND / AVF ERDEN3)
Versmaß: Knittelverse.
Koppenstein; Hoethe (senkrecht gestellter Maueranker). |
Textkritischer Apparat
- Folgt ein kreuzförmiges Zeichen, danach ein E.
Anmerkungen
- Belegt durch zwei Bauzahlen: einmal (überarbeitet oder neu angefertigt?) ·1·6·2·4· eingehauen auf dem Scheitelstein des Portals des Treppenturms, zum andern fragmentarisch auf dem Scheitelstein der benachbarten Kellertür 1 6 [2] 4 (erg. nach Lehfeldt).
- Vgl. Wander, Sprichwörter-Lexikon II 98.
- Vgl. ebd. 90.
- Vgl. Nr. 514 von 1626.
- Vgl. Zwiebelberg, Koppenstein 150 und zur aus Westfalen stammenden Familie Fröhlich, Johann Ludwig 4.
- Vgl. Nr. 597 von 1685.
Nachweise
- Lehfeldt, Bau- und Kunstdenkmäler 309.
- Kdm. 222.
- Guthmann, Mandel 3.
- NK (1984) Abb. S. 211.
- Lipps, Entdeckungsreisen 156.
Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 590 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0059001.
Kommentar
Johann Carl wurde um 1625 als letztes von neun Kindern der Ehe Johann Georgs von Koppenstein4) mit Elisabeth von Geispitzheim geboren. Zusammen mit seiner Frau Agnes Katharina, Tochter5) des Nikolaus von Hoethe und der Margarethe von Clodt führte er – laut den vorliegenden Inschriften – an dem von seinen Eltern erbauten Schloß nicht näher bekannte Baumaßnahmen durch. Er starb 16856) und wurde in Mandel begraben.