Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 585 Oberhausen bei Kirn, Evang. Kirche 1675

Beschreibung

Grabplatte für den Schultheißen Johannes Schweikart Faber und seine beiden Ehefrauen Anna Katharina geb. Franck und Anna Katharina geb. Rosbach. Aufgefunden während der Renovierungsarbeiten des Jahres 19281) und innen an der Nordwand der Sakristei befestigt. Schmale Platte aus rötlichem Sandstein mit profiliertem Rand und 18zeiliger Inschrift im Mittelfeld. Darunter ein reliefierter Totenkopf und ein von Girlanden umgebenes Wappen. Die Ränder sind bestoßen, die untere Hälfte der Platte ist stark verwittert.

Maße: H. 166, B. 70, Bu. 2,5-3,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Eberhard J. Nikitsch) [1/1]

  1. ANNO · 1675 · DEN · 9 · TAG · MARZI / STARB · DER · EHRN · VESTE · VOR · ACHT · BAHRE · / HER · IOHANN · SCHWEICKHART · FABER / GEWESENER · HENWEILLER · AMBT / SCHOLTISZ · VND · LIGT · ALHIE · BEGRABEN / MIT · SEINEN · BEITTEN · WEIBERN · DIE / ERSTE · DIE EHRENTVGENTSAME · FRA=/VW · ANNA CKATHRINA · DES · / EHRWIRTIGEN · WOLGLEHRTEN / HERREN · HANSZ · PETER / FRANCKEN · GEWESZEN · PFAHRHE=/RREN · ZV · MEDTERSCHEIM · EHELEIB/LCHEa) TOCHTER ENEa) GEBORNE FRANCKIN / SEINE ZWEITE FRAV FRAV / ANNA CKATERRINA GEBORNE / / ROSBACHIN DES HEREN CONRAT ROSBACa) / GEWESNER PARHER ZV GEBROTT / EHLEIBLIGE DOCHTERR

Wappen:
Faber (Fußendsprosse, begleitet von Initialen I F und S F).

Kommentar

Die feinstrichig eingehauene Kapitalis verrät trotz der zahlreichen Ligaturen die Hand eines wenig geübten, aufgrund der auffälligen Verschreibungen vielleicht leseunkundigen Steinmetzen. Typisch für die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts ist die geschwungene Schräghaste des N.

Allem Anschein nach war der Verstorbene ein Sohn des ebenfalls in der Kirche begrabenen Ehepaars Margarethe und Johannes Faber2). Johann Schweikart dürfte die Nachfolge seines Vaters angetreten haben, da er 1659 erstmals als Schultheiß des Amtes Hennweiler3) erwähnt wird. Über seine zwei Ehefrauen, beide Pfarrertöchter aus der weiteren Umgebung, sind bislang keine zusätzlichen biographischen Daten bekannt. Aus den Ehen gingen mindestens die beiden Söhne Johannes Valentin und Philipp hervor, letzterer fungierte um 1694 für kurze Zeit als Lehrer in Hennweiler4).

Textkritischer Apparat

  1. Sic!

Anmerkungen

  1. Vgl. NN.
  2. Vgl. Nr. 534 von 1636.
  3. Seit 1583 im Besitz der Herren von Warsberg zu Wartenstein (vgl. Nr. 354 Anm. 11) umfaßte das Amt in der Hauptsache die Dörfer Hennweiler, Oberhausen, Heinzenberg, Kallenfels sowie Guntzelnberg und Rode (letztere untergegangen), vgl. dazu Ohlmann, Wartenstein 18 (1938) Nr. 1.
  4. Vgl. die Nachweise bei NN.

Nachweise

  1. NN., Fundbericht, in: Hbl. Kirn 8 (1928) Nr. 11, 44.
  2. Kdm. 319f.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 585 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0058506.