Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 34: Bad Kreuznach (1993)
Nr. 551 Bad Kreuznach, Evang. Pauluskirche 1651
Beschreibung
Epitaph für Catharina Charlotta Kneupel. Außen als erster Stein von Süden senkrecht in die Westwand des 1768/71 an Stelle des Vorgängerbaus neu errichteten Schiffs eingelassen, bisher unpubliziert. Kleine Platte aus gelblichem Sandstein mit profilierter Randleiste, im Mittelfeld unter reliefiertem Vollwappen 15zeilige Inschrift. Unteres rechtes Eck stark verwittert, dadurch Schriftverlust.
Ergänzt nach Foto.
Maße: H. 108, B. 59, Bu. 3-3,5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
AN(N)O 1651 DEN 19 AVGVSTI / IST IN DEM HERRE(N) ENTSCLAF/FE(N)a) CATHARINA CHARLOTTA / KNEVPELI(N)b) HERRE(N) IOHANNc) IA/COB KNEVPELS IHRER FV̈RST/LICHE(N) DURCHLEUCHT DER / HERTZOGIN VON NEU/BURGd), FRAVWE(N) CATHARI[NA] / CHARLOTTA GEBORNE[N] / VNDT VERMÄHLTEN [PFALTZ]/GRÄVIN BEY RHEIN GE[WE]/SENE(R) SECRETARIVS [EHELI]/GES DOCHTER[LEIN] / IHRES ALTERS [.....] / SIEBEN MON[AT ...]
Kneupel (über zwei Sternchen ein unten offenes Hufeisen). |
Textkritischer Apparat
- Sic!
- I klein eingestellt.
- A so in N ligiert, daß auch H und N ligiert sind.
- N erhöht, die Schräghaste bogenförmig nach hinten links verlängert.
Anmerkungen
- Er wird allerdings bei M. Henker, Zur Prosopographie der pfalz-neuburgischen Zentralbehörden im siebzehnten Jahrhundert. Diss. masch. München 1984, nicht aufgeführt.
- Vgl. ihr gemeinsames, neben dem ihrer Tochter angebrachtes Epitaph Nr. 552 von 1652-71.
- Tochter Herzog Johanns II. von Pfalz-Zweibrücken und zweite Frau Herzog Wolfgang Wilhelms von Pfalz-Neuburg, vgl. Europ. Stammtafeln NF I Taf. 30 und 32.
Nachweise
- Schloßparkmuseum Bad Kreuznach, Fotosammlung (ohne Neg.-Nr., Aufnahme vor 1910).
Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 551 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0055103.
Kommentar
Die sich durch erhöhte Versalien, einige ungewöhnliche Ligaturen und den Verzicht auf Worttrenner auszeichnende Kapitalis zeigt zudem neben der üblichen V für U Schreibweise vereinzelt das auch in dieser Zeit noch seltene runde U.
Die wohl in jungen Jahren Verstorbene war eine Tochter des ehemaligen herzoglichen Sekretärs1) und späteren Kreuznacher Oberschultheißen Johann Jakob Kneupel und seiner Frau Adelheid2). Er stand in Diensten der bereits am 21. März 1651 verschiedenen Herzogin Catharina Charlotta von Pfalz-Neuburg3).