Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 520 Sobernheim, Evang. Pfarrkirche 1630

Beschreibung

Epitaph für den Amtsverwalter und Schaffner Andreas Gertenheyer. Außen am ersten Stützpfeiler links vom Hauptportal in die Wand eingelassen. Unter einer volutenartigen Bekrönung hochrechteckige Platte aus gelblichem Sandstein, im abgetreppten Mittelfeld unter zwei reliefierten Wappen hintereinander Grabinschrift, Bibelspruch und Stifterinschrift in insgesamt 17 Zeilen. Das gut erhaltene Grabdenkmal ist mit einer mittlerweile stark abblätternden Schutzfarbe überstrichen.

Maße: H. 204, B. 88, Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Eberhard J. Nikitsch) [1/3]

  1. ANNO · 1630 · DEN · 14 MAY / IST IM HEREN ENTSCHLAFEN · / DER EHRNVEST · HER · ANDREASa) / GERTENHEYER · AMPTSVER=/WALTERb) VND SCHAFNER ALHIEc) / SEINERd) DIENSTEN IM SIEBENTEN / VND SEINESd) ALTERS IM 45 / JAHR · DESZENe) SEEL GOTT / GNADE · AMENN / ICH · WEIS · DAS · MEIN ERLÖSERf) / LEBTg) · DAS ICH WERD AVFER/STEHEh) VND WIEDERV(M)Bi) MITT / MEINERd) HAVT · V(M)BGEBEN WERDE / VND IN MEINE(M)d) FLEISCHg) WERDE / ICH GOTT SEHEN · HIOB · 191) / ANNA WEIRICHSk) CONIVXl) HOC / AMORISd) ETg)MEMORIAE FECIT

Übersetzung:

Anna Weirichs, seine Gemahlin, ließ dieses (Denkmal) der Liebe und des Gedenkens errichten.

Wappen:
Gertenheyer (Sturzsparrenkopfschaft, begleitet von Initialen A G); Weirichs (gebogener Sparren, oben von zwei Tauben, unten von einer Rose begleitet).

Kommentar

Der sehr kompakt wirkende Text weist zahlreiche Ligaturen, eingestellte Buchstaben und unregelmäßig gesetzte Worttrenner auf.

Gertenheyer stammt aus einer alteingesessenen Sobernheimer Familie. Er stand zur damaligen Zeit in pfalz-simmernschen Diensten und versah sein Amt in einer schwierigen Zeit, als die zum Oberamt Böckelheim gehörende Stadt von spanischen Truppen besetzt war (1620-30)2).

Textkritischer Apparat

  1. AS eingestellt.
  2. S und T eingestellt.
  3. I gleichzeitig in die rechte Haste des H und die des E ligiert und insgesamt eingestellt.
  4. I eingestellt.
  5. S eingestellt.
  6. Ö eingestellt.
  7. E eingestellt.
  8. Sic! Mittleres E rund eingestellt.
  9. I in die Haste des E ligiert.
  10. I und S eingestellt.
  11. O eingestellt.

Anmerkungen

  1. Job 19,25f.
  2. Vgl. Müller, Sobernheim 163 und 176 mit Anm. 76.

Nachweise

  1. Kdm. 363.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 520 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0052004.