Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 509† Bad Kreuznach, ehem. Franziskaner-Kloster 1624

Beschreibung

Grabplatte („lapis sepulchralis“) für den königlich spanischen commissarius Heinrich Benosi von Lützenburg. Noch 1660 im Schiff der seit 1623 wieder reaktivierten Klosterkirche nachgewiesen, verschwand sie vermutlich während des nach 1700 erfolgten Neubaus des Klosters. Ausführung unbekannt.

Nach Bürvenich.

  1. Anno 1624 den 5 Nov(embris) ist selig in Gott geschieden der ehrenvestena) wohlachtbarena) Henrich Benosib) von Lützenburg, ihr[er] königl(ichen) May(estät) von Hispanien commissarius de Vinres.

Kommentar

Der wohl aus Luxemburg stammende, sonst unbekannte Verstorbene gehörte vermutlich zum Personal der kaiserlich-spanischen Armee, die im Gefolge des 30jährigen Krieges im Herbst 16201) das protestantische Kreuznach eingenommen, besetzt und im Jahr 16232) das bis dahin als Bürgerspital genutzte Franziskaner-Kloster wieder reaktiviert hatte. Kreuznach wurde unter der Infantin Isabella von Spanien bzw. ihrem Generalgouverneur zum Regierungssitz der linksrheinischen Pfalz, wobei das Kloster in den folgenden Jahren einigen höher gestellten Angehörigen der spanischen Besatzungsmacht als Begräbnisstätte3) diente.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. Stein liest Bennosi.

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu ausführlich Fritsch, Kreuznach 24ff.
  2. Vgl. dazu Stein, Franziskanerkloster 42f.
  3. Vgl. Einleitung XX.

Nachweise

  1. Bürvenich, Annales 427.
  2. Stein, Kloster 100 (teilw. nach Bürvenich).

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 509† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0050904.