Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 481 Bad Münster am Stein-Ebernburg, Evang. Johannes-Kirche (sog. Wehrkirche) 1615

Beschreibung

Grabplatte für Anna Elisabeth von Sickingen-Ebernburg. Sie lag bis 1972/73 innen im Boden vor dem Altar1), kam dann außen an die Nordwand der Kirche und befindet sich jetzt wieder innen an der Südseite des Chors. Große Sandsteinplatte mit vorlinierter Umschrift (A) auf erhöhter Leiste, im vertieften Feld nachgehauener Bibelspruch (B) in fünf Zeilen, darüber vertieft gearbeitetes, bezeichnetes Wappen der Verstorbenen, darunter Steinmetzzeichen (Nr. 47); zudem vier reliefierte, mit Helmzier und Beischriften versehene Ahnenwappen in den Ecken. Untere Hälfte und rechte Leiste stark verwittert, Schriftverlust.

Maße: H. 195, B. 85, Bu. 4,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Eberhard J. Nikitsch) [1/5]

  1. A

    ANNO · 1615 · DEN IX MARTY / IST DVRCH [.....]RDERTa) WOR[.. / ..... / .....] · 1613 · GEBO[RN] WART DEN · 25 · JVLI GOT VERLEIH IHR RVH AMEN

  2. B

    DAS KIND IST / NIT GESTORBEN / SONDERN ES / SCHLAEFT / MAR. 5 V 392)

Wappen mit Wappenbeischriften:
A(NNA) E(LISABETH) V(ON) S(ICKINGEN); H(ANS) S(CHWEIKHARD) V(ON) S(ICKINGEN), B(EATRIX) V(ON) S(ICKINGEN) G(EBORNE) V(ON) L(VTZELBVRGK); M(ARGARETA) V(ON) S(ICKINGEN) G(EBORNE) V(ON) H(EDDESDORF), A(MALIA) [V(ON) H(EDDESDORF) G(EBORNE) V(ON) K(ESSELSTATT)].

Kommentar

Anna Elisabeth3) war eines von neun Kindern aus der 1610 geschlossenen, zweiten Ehe Johann Schweikhards d.J. von Sickingen-Ebernburg mit Margareta, Tochter des Johann Philipp von Heddesdorf und der Amalia von Kesselstatt.

Die gut gearbeitete Grabplatte stammt wohl aus der selben Werkstatt wie diejenige ihres Stiefbruders Hans Meinhart4).

Textkritischer Apparat

  1. Schriftverlust ca. 115 cm. – Mielke schlägt die phantasievolle Ergänzung (GEMÖ?)RDERT WORD(EN) vor. Anzunehmen ist jedoch eher [GOTT AVS DIESER WELT ABGEFO]RDERT WOR[DEN].

Anmerkungen

  1. So Mielke 128.
  2. Mk. 5,39.
  3. Vgl. zum Folgenden Europ. Stammtafeln NF XI Taf. 66.
  4. Vgl. Nr. 457 von 1607.

Nachweise

  1. Mielke, Grabinschriften 128f.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 481 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0048108.