Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 471† Staudernheim, Evang. Kirche 1612

Hinweis: Die vorliegende Online-Katalognummer ist im Vergleich zum gedruckten Band mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Sie finden diese am Ende des Artikels. [Dorthin springen]

Beschreibung

Grabplatte (?) für Johann Caspar von Sponheim gen. Bacharach. Bereits am 24. Oktober 1615 von Helwich vor dem Altar der damaligen lutherischen Kirche liegend vorgefunden. Es dürfte sich um eine Grabplatte mit Umschrift und vier Ahnenwappen in den Ecken gehandelt haben, die vermutlich 1870 beim Neubau der heutigen Kirche verschwand.

Nach Helwich.

Gemeinfrei [1/1]

  1. Anno domini 1612 den 9. Maÿ ist in gott seliglich entschlaffen der wohledel gestreng vnd vest Johan Caspar von Sponheim genant Bacharach, dem gott genadt.

Wappen:
Sponheim gen. Bacharach, Sternfels; Schenk von Schmidtburg, Grorodt.

Kommentar

Johann Caspar1) war der älteste Sohn aus der ersten Ehe des Johann Eberhard von Sponheim gen. Bacharach mit Elisabeth Schenk von Schmidtburg.

Verheiratet war er mit Elisabeth, einer Tochter aus der Ehe des Rheingauer Viztums Philipp von Grorodt mit Elisabeth von Alben gen. Sultzbach2). Der erste Sohn dieser Ehe verschied im Kindesalter und wurde in der Sobernheimer Pfarrkirche begraben3). Die in Sobernheim residierenden Sponheim gen. Bacharach – seit Mitte des 14. Jahrhunderts Inhaber der von den Wild- und Rheingrafen verliehenen Gerichtsherrschaft in Staudernheim – starben mit dem zweiten Sohn Johann Christoph (†1621)4) im Mannesstamm aus; ihr Besitz ging über die weibliche Linie an die Familie von Kötteritz5).

Anmerkungen

  1. Vgl. zum Folg. Rhein. Antiquarius 92ff. und die Stammtafel bei Hassinger, Kötteritz 43.
  2. Nach einem Zusatz bei Helwich; vgl. auch Barthold C. Witte, Herrschaft und Land im Rheingau (Mainzer Abhandlungen zur mittleren und neueren Geschichte 3) Meisenheim 1959, 230. Nach Helwich, Op. gen. III fol. 239v wurde sie ebenfalls in Staudernheim begraben.
  3. Vgl. sein erhaltenes Epitaph Nr. 406 von 1598.
  4. Ebenfalls in Staudernheim begraben, die Inschrift wurde jedoch nicht überliefert; vgl. Hassinger, Kötteritz 43.
  5. Vgl. Nr. 537 von 1636.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 446.
  2. Roth, Syntagma 1, 11 (nach Helwich).
  3. Rhein. Antiquarius II 17, 94 (fälschlich unter dem Standort Kl. Disibodenberg).
Addenda & Corrigenda (Stand: 30. September 2014):

Wappen: streiche “Grorodt” setze “Schwarzenberg”.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 471† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0047101.