Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 466 Fürfeld, Hof Iben 1609

Hinweis: Die vorliegende Online-Katalognummer ist im Vergleich zum gedruckten Band mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Sie finden diese am Ende des Artikels. [Dorthin springen]

Beschreibung

Bauinschrift der Elisabeth von Kronberg, geb. von Mudersbach, auf einem Wappenstein. Früher links oben neben der Toreinfahrt eines ehemaligen Wirtschaftsgebäudes (heute Haus Garnier), jetzt am gleichen Standort innen rechts neben der Haustür in die Wand eingelassen. Hochrechteckige Platte aus gelblichem Sandstein, oben im vertieften Feld großes Allianzwappen in Flachrelief, darunter die vierzeilig gereimte Inschrift.

Maße: H. 105, B. 76, Bu. 4,5 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/3]

  1. Elßbeth vonn Cronberg WittibinEin Gebornn MuderßbächerinErbaweta) Diß Viehaußb) fürwahrIm Sechzehnhundert Neunte(n)b) Jahr ·

Versmaß: Knittelverse.

Wappen:
geteilt von Kronberg und Mudersbach.

Kommentar

Elisabeth war die einzige Tochter Daniels V. von Mudersbach und seiner Frau Ursula von Greiffenclau zu Vollrads1). Im Oktober des Jahres 1582 heiratete sie den auf Burg Iben2) sitzenden Hartmut XVI. von Kronberg, mit dem sie 15883) weiteren Besitz in Fürfeld erwarb. Der inschriftlich bezeugte Bau des Wirtschaftsgebäudes und der Verkauf der Stammburg ihrer Familie4) fällt in die Zeit kurz nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 16085) und ihrem eigenen Ableben am 17. April 1611. Bestattet wurde sie in Fürfeld, ohne daß sich eine Grabinschrift erhalten hätte.

Textkritischer Apparat

  1. Kleines o dem w übergeschrieben.
  2. Kleines o dem u übergeschrieben.

Anmerkungen

  1. Vgl. ihr gemeinsames Epitaph Nr. 429 von 1600.
  2. Hof Iben und 3 Viertel des Dorfes Fürfeld kamen erst 1571 über die Erben der ausgestorbenen Marschall von Waldeck zu Iben (vgl. Nr. 263 von 1524 und Nr. 293 von 1547) an die von Kronberg; vgl. dazu Brück, Fürfeld 165ff.
  3. Vgl. den Kaufvertrag bei Jakob, Iben 15f.
  4. Vgl. Möller, Stammtafeln NF II, 92.
  5. Wie ihre Schwiegermutter wurde auch er in der Pfarrkirche zu Hahnstätten (Rhein-Lahn-Kreis) bestattet; vgl. dazu und zum Folgenden H. Gensicke, Zur Geschichte des nassauischen Adels. Die von Kronberg, in: Nassauische Annalen 98 (1987) 309.

Nachweise

  1. Schneider, Restaurationsarbeiten 86.
  2. Marx, Iben 5 Anm. 9.
  3. Schneegans, Kreuznach 73.
  4. Jakob, Fürfeld 34.
  5. Jakob, Iben 8.
  6. Bumann, Iben 52.
  7. F.J. Spang, Frühlingsfahrt nach Iben, in: Wandern und Schauen 11,4 (1931) 4.
  8. F.J. Spang, Die Kapelle in Hof Iben, in: NK (1959) 52.
  9. E. Schmidt, Heiratsmarkt/Pfingstmarkt auf Hof Iben, in: NK (1979) 99.
  10. J. und W. Ronner, Die Herren von Kronberg an Nahe, Neckar, Rhein und Main. Frankfurt a.M. 1980, 10 und Abb. 7.
  11. Gerten, Chronik 116.
  12. Ronner, Kronberg Abb. 148
Addenda & Corrigenda (Stand: 30. September 2014):

Wappen: gespalten von Kronberg und Mudersbach.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 466 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0046604.