Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 457 Bad Münster am Stein-Ebernburg, Evang. Johannes-Kirche (sog. Wehrkirche) 1607

Beschreibung

Grabplatte für Hans Meinhard von Sickingen-Ebernburg. Sie lag bis 1972/73 innen im Boden vor dem Altar1), kam dann außen an die Nordwand der Kirche und befindet sich jetzt wieder innen an der Nordwand des Chors. Große Sandsteinplatte mit Umschrift (A) auf erhöhter Leiste, im vertieften Feld mehrzeiliger Bibelspruch (B), darüber vertieft gearbeitetes, bezeichnetes Wappen des Verstorbenen sowie vier reliefierte, mit Helmzier und Beischriften versehene Ahnenwappen in den Ecken. Untere Partie leicht verwittert, Schriftverlust.

Maße: H. 202, B. 87, Bu. 4,5 cm.

Schriftart(en): Fraktur, Kapitalis (Beischriften).

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Eberhard J. Nikitsch) [1/4]

  1. A

    An(n)o 1607. den 1. (Octo)brisa) / Vmb 2 vhrn nachmittag ist Von disser weltt Cristlich abge=/[schie]denb) Hans [Meinhar]t / vo(n) Sickingen welcher gebore(n) wardt An(n)o 1604. den 31. (Octo)brisa)

  2. B

    Sap: 4 · / Aber der Gerechte ob er glich / zu Zeittlich stirbt ist er doch in / der ruhe dann er gefeltt Gott / woll vnd ist ihm lieb vnd wirt / weg genomen auß dem Leben / Vnder den Sündern vnd wirt / h[in]geruckt daß die boßheit seine(n) / Verstand nit verkehre nachc) / falsche Lehre seine sele betriege2)

Wappen mit Wappenbeischriften:
H(ANS) M(EINHART) V(ON) S(ICKINGEN); H(ANS) S(CHWEIKHART) V(ON) S(ICKINGEN), B(EATRIX) V(ON) S(ICKINGEN) G(EBORNE) V(ON) L(V̈TZELBVRG); A(NNA) E(LISABETH) V(ON) S(ICKINGEN) G(EBORNE) V(ON) S(CHÖNBVRG AUF WESEL), D(OROTHEA) V(ON) S(CHÖNBVRG AVF WESEL) G(EBORNE) R(IEDESEL VON BELLERSHEIM).

Kommentar

Die Grabplatte stammt wohl aus der gleichen Werkstatt wie die seiner Stiefschwester Anna Elisabeth3). Auffallend ist hier die vorzüglich gearbeitete Fraktur.

Hans Meinhard4) war einer von drei früh verstorbenen Söhnen aus der ersten Ehe Johann Schweikhards d.J. von Sickingen-Ebernburg mit Anna Dorothea Elisabeth von Schönburg auf Wesel.

Textkritischer Apparat

  1. Befund 8bris mit Kürzungsstrich.
  2. Mielke liest vb(er/gegange)n.
  3. Sic! für noch.

Anmerkungen

  1. So Mielke.
  2. Ws. 4,7 und 10-11.
  3. Vgl. Nr. 481 von 1615.
  4. Vgl. zum Folgenden Europ. Stammtaf. NF XI Taf. 66 und Möller, Stammtafeln AF I Taf. XXXV.

Nachweise

  1. Mielke, Grabinschriften 128.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 457 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0045705.