Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 406 Sobernheim, Evang. Pfarrkirche 1598

Beschreibung

Epitaph für das Kind Otto Meinhard von Sponheim gen. Bacharach. Links neben dem Hauptportal in knapp zwei Meter Höhe in die Außenwand eingelassen. Kleine Platte aus gelbem Sandstein mit umlaufender Leiste, im vertieften Mittelfeld Rollwerktafel mit zehnzeiligem Bibelspruch und sich anschließender Grabinschrift, die sich auf den schmalen Leisten der Tafel fortsetzt. Oben und unten je zwei mit Beischriften versehene, reliefierte Ahnenwappen. Zwischen den unteren Wappen wohl zu einer späteren Zeit nachgetragene Initialen. Leichte Beschädigungen im Mittelfeld, beginnende Verwitterung.

Maße: H. 105, B. 62, Bu. 2,5-3,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Eberhard J. Nikitsch) [1/1]

  1. · SAP(IENTIA) · 4 · / DER · GERECHTE · OB ER GL=/EICH · ZV · ZEŸTLICHa) · STI=/ERBET · IST · ER · DOCH · IN · / DER · RVHE · DENN · ER · GEFE=/LT · GOTT · WOLL · VND · IST · / IHM · LIEB · VND · WIRDT · /WEGGENO(M)MEN · AVSZb) · DEM / LEBE(N)c) · VNDER · DEN · SVNDER=/EN1)· ANO · 1 · 5 · 9 · 8 · // DEN · 28 · MARTI · STARBE · DIS · / SONLEIN OTTO ·MEINN/HART · VON · SPANHEIM · G(ENANDT) · / BACHRACH · D(EM) · GOTT · G(ENADE) · // G.L.

Wappen mit Wappenbeischriften:
· BACHRACH · SCHMITB(V)RGK; GRARVOTTd) · ALBEN ·

Kommentar

Die eigenwillige Verteilung des Textes und die etwas ungelenk eingehauenen Buchstaben lassen auf die Hand eines ungeübten Steinmetzen schließen.

Die seit der Mitte des 14. Jahrhunderts in der Nahegegend nachweisbare Adelsfamilie2) residierte im 16. und 17. Jahrhundert im später sogenannten Steinkallenfelser Hof in Sobernheim. Der Frühverstorbene war der älteste Sohn aus der Ehe des Johann Caspar von Sponheim genannt Bacharach3) mit Elisabeth von Grorodt. Die einzige Tante des Verstorbenen wurde 1635 ebenfalls in der Pfarrkirche begraben4).

Textkritischer Apparat

  1. I klein eingestellt.
  2. Z klein nachgestellt.
  3. Erstes E klein eingestellt.
  4. So für zeitgenössisch GRAERODT.

Anmerkungen

  1. Ws. 4,7 und 10.
  2. Vgl. Rhein. Antiquarius II 17, 92ff. und Nr. 161 II.
  3. Vgl. seine verlorene Grabplatte Nr. 471 von 1612.
  4. Vgl. Nr. 537 von 1636.

Nachweise

  1. Wickenburg, Thesaurus Palatinus I 192 (nur Umschrift).
  2. Würdtweinsches Epitaphienbuch 318 (nur Umschrift).
  3. Schneider, Notizen I, nach Eintrag um 1465 (Skizze).
  4. Kdm. 363.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 406 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0040602.