Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 401† Wallhausen, Kath. Pfarrkirche St. Lorenz 1596

Beschreibung

Epitaph für Katharina Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, geb. Waldbott von Bassenheim (und ihren Ehemann Johann VIII. Kämmerer von Worms gen. von Dalberg?). Ehemals „extra ecclesiam in coemiterio“1), vermutlich bei einer der zahlreichen Umbaumaßnahmen2) verschwunden. Überliefert mit je acht seitlich angebrachten Ahnenwappen, sonstige Ausführung unbekannt.

Nach Helwich.

  1. Anno d(omi)ni 1596 den 5. Augusti zwischen 10 vnd 11 vhr furmittag ist in Christo selig entschlaffen die edle vnd tugentreiche Catharina geborne Waltböttin von Bassenheim des edlen vnd vesten Johan Kemmerers von Wormbs genandt von Dalberg geliebte ehliche hausfraw ihres ehestandts im 31. vnd ihres alters im 52. Jahr welcher leib alhir ruhet gott der almechtige verleihe ihr ein frohliche vnd selige aufferstehung amen.

Wappen3):
Kämmerer von Worms gen. von Dalberg, Fleckenstein, Helmstatt, Ingelheim4), Greiffenclau zu Vollrads, Andlau, Pallant, Handschuhsheim; Waldbott von Bassenheim, Nesselrode, Greiffenclau zu Vollrads, Pallant, Drachenfels (ein geflügelter Drache), Bernsau, Eltz, Haußlett (leer).

Kommentar

Die Wappenkonstellation deutet darauf hin, daß es sich bei dem verlorenen Grabdenkmal um ein anläßlich des Todes der Ehefrau für beide Eheleute angefertigtes, gemeinsames Epitaph mit figürlichen Darstellungen gehandelt hat, bei dem die entsprechende Inschrift für den überlebenden Ehemann bei seinem Tod nachgetragen werden sollte. Dies scheint jedoch – vermutlich wegen seiner zweiten Ehe – nicht mehr zur Ausführung gekommen zu sein. Dennoch überliefert Helwich zwei weitere Grabinschriften5) für das Ehepaar, die auf den jeweiligen Grabplatten gestanden haben dürften.

Katharina war die älteste Tochter aus der Ehe des kurtrierischen Rates Anton Waldbott von Bassenheim6) mit Katharina von Nesselrode. Seit dem 27. November 1565 war sie mit Johann VIII. Kämmerer von Worms gen. von Dalberg (†1607) verheiratet. Über ihren Sohn Wolf Dietrich7) pflanzte sich das Geschlecht der Kämmerer bis in die Neuzeit fort.

Anmerkungen

  1. So Helwich.
  2. Vgl. dazu Kdm. 416f.
  3. Die originale Anordnung der Wappen ist durch die Überlieferung bei Helwich nicht mehr nachzuvollziehen; er selber numeriert sie in der für ihn richtigen Reihenfolge durch, da sie seiner Meinung nach „in Epitaphio falsch ... gesetzt“ waren. Bis auf eine Ausnahme (vgl. folgende Anm.) folgen wir seiner Umstellung.
  4. Genealogisch korrekt wäre Ingelheim (Großmutter) vor Helmstatt (Urgroßmutter).
  5. Vgl. die vorhergehende Nr. 400 und Nr. 456a von 1607.
  6. Vgl. Europ. Stammtafeln NF IV Taf. 162f.
  7. Vgl. Battenberg, Dalberger Urkunden 3, Anhang Taf. VIII.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 438.
  2. Ockart, Darstellung 146.
  3. Roth, Syntagma 3 (1884) 74.
  4. Kdm. 418.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 401† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0040102.