Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 34: Bad Kreuznach (1993)
Nr. 395† Bad Kreuznach, Evang. Pauluskirche (1587/1589)/1594
Beschreibung
Grabinschriften für die drei Brüder Hans Georg, Hans Bernhard und Wilhelm Friedrich von Botzheim, noch 1614 in der damaligen Stadtpfarrkirche überliefert, verloren. Zwei Wappen, sonstige Ausführung unbekannt.
Nach Helwich.
Anno d(omi)ni 1587 den 4 Martii starb Hanß Georg, den 18 Februarii anno 89 Hanns Bernhart, vnnd den 17 Julii anno 94 Wilhelm Friderich, all des edlen vnnd vesten Johan Bernhard v(on) Botzheim churf(urstlicher) Pfalz Oberambtman alhie junge söhnlin, der almechtig gott wolle ihn ein frolig aufferstehung verleihen, Amen.
Botzheim; Prechter1). |
Anmerkungen
- Helwich überliefert ein geviertes Wappen, auf Platz 1 und 4 je viermal geteilt, Platz 2 und 3 leer. Korrekt wäre nach Kindler von Knobloch, Geschlechterbuch I 153 das durch die 1556 erfolgte Nobilitierung verbesserte Wappen mit den drei gegeneinander stoßenden Widderhörner auf Platz 1 und 4 und der Teilung auf den anderen Plätzen.
- Vgl. zum Folgenden die biographische Skizze von Dotzauer, Botzheim pass.
- Vgl. zur Familie Kindler von Knobloch, Geschlechterbuch I 152f.
- Vgl. Geib, Hist. Topographie I 44ff.
- Vgl. Nr. 404 von 1597.
- Vgl. ihre Grabinschriften bei Dotzauer, Botzheim 258.
- Vgl. die Stammtafel bei Kindler von Knobloch, Geschlechterbuch I 148f. – Sein Vetter Hans Jacob war kurpfälzischer Hofgerichtsrat und Schultheiß in Alzey, sein anderer Vetter Wilhelm Hofmeister und pfalzzweibrückischer Rat in Meisenheim (vgl. Nr. 506 von 1622?).
Nachweise
- Helwich, Syntagma 310.
- Roth, Syntagma 2 (1884) 43.
- Stumpf, Grabsteine 7 (1927) Nr. 20 (beide nach Helwich).
Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 395† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0039504.
Kommentar
Der 1552 in Straßburg2) als Sohn des ehemaligen pfalz-simmernschen Kanzlers und damaligen Straßburger Advokaten Dr. Bernhard von Botzheim geborene Johann Bernhard studierte nach Besuch des Straßburger Gymnasiums ab 1568 an den Universitäten in Tübingen, Orléans, Paris, Padua und wohl auch in Basel. Im Jahr 1581 heiratete er die Straßburger Ratsherrentochter Margarethe Prechter3) und erhielt kurz darauf die Stelle eines kurpfälzischen Oberamtmanns mit Sitz in Kreuznach. Das dort vermutlich im pfalz-simmernschen Hof4) residierende Ehepaar hatte neben den hier gemeinsam in einer Art Memorialinschrift gedachten drei jung verstorbenen Söhnen noch vier weitere, ebenfalls in der Stadtpfarrkirche begrabene Kinder5). Johann Bernhard und Margarethe von Botzheim zogen sich wohl nach 1597 ins elsässische Weißenburg zurück, verstarben dort 1609 bzw. 16246) und wurden in der evangelischen Bürgerkirche St. Johannis begraben. Ihr 1590 in Kreuznach geborener Sohn Johann Hartmann setzte diese Linie des weitverzweigten Geschlechts7) fort.