Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 384† Meisenheim, Schloßkirche (1586)/1591?

Beschreibung

Epitaph des Gerhardt Braun von Kellenbach und seiner Gemahlin Elisabeth geb. Marschall von Waldeck zu Iben. Noch um 1900 als in der Nähe des Turmeingangs angebrachte, „schwarze Tafel mit eingelegten Buchstaben“1) überliefert, heute verloren. Gleiches gilt für eine zugehörige, mit acht Ahnenwappen versehene Grabplatte, die wohl im Boden „ante choru(m) a dextris“2) lag.

Nach Heintz.

  1. Als Man Zalt Nach Christi Vnsers Erlösers Geburd 1591 Den 14 Juli Starb Der Edel Vnd Ehrenvest Gerhardt Braun von Kellenbach Vnd Den 27 Februarii Anno 1586 Die Edel Vnd Tugendreich Fraw Elisabeth Von Kellenbach Geborne Marschelkin Von Waldeck Genand Von Iben Sein Ehliche Hausfraw. Gott Geb Ihnen Vnd Vns Allen Ein Freidenreiche Aufferstehung. Amen.

Kommentar

Gerhardt war der jüngste Sohn aus der Ehe des Daniel von Kellenbach3) mit Amalie von Allenbach, verheiratet mit Elisabeth, Tochter des Philipp Melchior Marschall von Waldeck zu Iben4). Vermutlich wohnte das Ehepaar im sogenannten Kellenbacher Hof in Meisenheim, den Simon von Kellenbach, sein älterer Bruder, im Jahr 1580 erworben hatte5). Maria Margaretha, eines ihrer vier Kinder, war seit 1589 mit dem pfalz-zweibrückischen Rat Wilhelm von Botzheim6) verheiratet. Nach dem Tod seiner Frau ging Gerhardt eine zweite, kinderlos gebliebene Ehe mit einer Vegelin von Dirmstein ein7). Da dieser Verbindung in der Grabinschrift nicht gedacht wird, könnte man auch annehmen, daß Grabplatte und Epitaph bereits 1586 anläßlich des Todes der Ehefrau angefertigt und die Todesdaten des Mannes 1591 nachgetragen wurden.

Anmerkungen

  1. So Heintz.
  2. So Helwich, Op. gen. IV fol. 326, der dort zwar nicht die Inschrift der Platte, dafür aber Sterbedaten und Ahnenwappen überliefert: „Kellenbach, Ellenbach (=Allenbach), Helfenstein, Morsheim; Waldeck (=Marschall von Waldeck zu Iben), Leyfried (von Heppenheim), Elter, unbekannt (Balken, begleitet von vier 3:1 gestellten Kugeln)“.
  3. Vgl. seine erhaltene Grabplatte Nr. 311 von 1554 in der Dorfkirche von Kellenbach im Soonwald.
  4. Vgl. Möller, Stammtafeln AF I Taf. XXXXI. – Ihre jüngere Schwester Waldtburg war mit seinem Neffen Sebastian Werner von Kellenbach verheiratet, vgl. ihr gemeinsames Epitaph Nr. 392 von 1593.
  5. Vgl. Nr. 240 IV von 1509. – Der am 2. April 1600 verstorbene Simon wurde nach Helwich, Op. gen. IV fol. 326 ebenfalls in der Schloßkirche „ante choru(m) a dextris“ begraben; vgl. zu seiner verlorenen Grabinschrift Heintz 271.
  6. Vgl. Nr. 506 von 1622.
  7. Vgl. die Stammtafel bei Conrad, Steinkallenfelser Adel 2 (1962) 1.

Nachweise

  1. Heintz, Grabmäler Nr. 105.
  2. Heintz, Schloßkirche 264.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 384† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0038406.