Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 362 St. Johannisberg, Evang. Kirche 1585

Beschreibung

Grabplatte des Wild- und Rheingrafen Johann Christoph. Sie lag ursprünglich leicht erhöht vor dem großen Epitaph für ihn und seine Familie (Plan Nr. 10), wurde jedoch anläßlich der Renovierung der Kirche in den Jahren 1909/10 gehoben und auf einen Sockel senkrecht an die Südostwand des Chors gestellt (Plan Nr. 18)1). Große, zweizonige Platte aus gräulichem Sandstein, oben ein kreisrund eingetieftes, unkenntliches Vollwappen, darunter neunzeilige Inschrift in einer Rollwerktafel. Der Stein ist insgesamt stark abgetreten, von der schwarz ausgemalten Inschrift sind an den Rändern nur noch wenige Buchstaben erkennbar.

Erg. nach seinem Epitaph von 1586/87.

Maße: H. 196, B. 94, Bu. 4,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. A[NNO 1585 DINSTAG DE]N 3 / [AVGVSTI .......]Oa) / [...............]N / [...........HE]R[R] / H[ERR JOHAN CHR]IST[OF] / W[ILDT VND RHEI]NGRAF / G[RAFE ZV SAL]M · HER / Z[V VINSTINGE]N · SEI=/NES · A[LTERS I]M 30 IAR

Wappen:
(wohl) Wild- und Rheingrafen.

Kommentar

Die schlichte, textlich bisher nicht erfaßte Grabplatte des Frühverstorbenen2) weist auf seine reale Bestattung in der wild- und rheingräflichen Gruft der ehemaligen Stiftskirche hin3), während seine Frau Dorothea Gräfin von Mansfeld-Eisleben zusammen mit beiden Kindern zwar auf dem gemeinsamen Epitaph dargestellt, aber nicht in der Kirche begraben ist4).

Textkritischer Apparat

  1. Mit Kürzungsstrich.

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 367 von 1586/87 und Hensler, Wiederherstellung 50. – Die Abb. bei Fröhlich/Zimmermann sowie das Foto im LfD Mainz, Fotoarchiv, Neg.-Nr. HU 20533 zeigen noch den früheren Zustand.
  2. Vgl. zu seiner Biographie den Kommentar zu Nr. 367 von 1586/87.
  3. Vgl. Nr. 139 von 1465 mit Anm. 3. – Das Stift wurde 1559 in eine Superintendantur mit einer lutherischen Pfarrstelle umgewandelt; vgl. Fröhlich, Superintendenten 3ff.
  4. Vgl. Fröhlich/Zimmermann 10.

Nachweise

  1. Kdm. 335 (erw.).
  2. Fröhlich/Zimmermann, Stiftskirche 11 (erw.) mit Abb.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 362 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0036206.