Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 349 Mandel, Kath. Kapelle St. Antonius 1581

Beschreibung

Grabplatte für Michael von Koppenstein. Sie wurde erstmals 1751 in der damaligen mittelalterlichen Kirche nachgewiesen, verschwand vermutlich während des 1829/30 erfolgten Neubaus der nachfolgenden Simultankirche und wurde erst Anfang der 50er Jahre dieses Jahrhunderts1) vor der 1897 erbauten katholischen Kapelle St. Antonius als Fragment wieder aufgefunden. Ehemals große Platte aus gelblichem Sandstein mit Umschrift auf erhöhter Leiste, im Mittelfeld unter drei 2:1 gestellten, reliefierten Ahnenwappen des Verstorbenen die beiden Ehewappen in einem Medaillon. Das untere Drittel der Platte fehlt, die linke Leiste ist abgearbeitet, schräglinks verlaufender Riß.

Erg. nach Wickenburg.

Maße: H. 124, B. 85. Bu. 6 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/1]

  1. [A]nno · d(omi)ni · 1 · 5 · [81a) den xxi] / Janvarii · zwischen · xi · vnd xij · vhrn [starb der Edle vnd Ehren Veste Michael von Koppenstein dem Gott gnädig seÿe seines alters 83 Jahr]

Wappen:
Koppenstein; Venningen; Mauchenheimer von Zweibrücken, Gundheim (von fünf Schindeln begleitetes Vogelbein2); Kindel von Schmidtburg3).

Kommentar

Michael4) war einer von zwei Söhnen aus der Ehe Philipps IV. von Koppenstein mit Anna, Tochter des Bernhard Mauchenheimer von Zweibrücken mit Anna von Gundheim. Seit Mai 15295) war er mit Veronika, Tochter Konrads von Venningen und seiner Frau Maria von Hirschhorn verheiratet. Michael von Koppenstein fungierte von 1531 bis 1543 als kurpfälzischer Oberamtmann zu Kreuznach, darauf bis 1565 als (nassauischer?) Amtmann zu Dill (Dillenburg, Lahn-Dill-Kreis). Seinen Lebensabend dürfte er auf seinem Besitztum zu Mandel6) verbracht haben.

Textkritischer Apparat

  1. Helwich, Op. gen. IV fol. 379v überliefert das gleiche Todesjahr, Möller und Zwiebelberg (wie Anm. 4) dagegen das Jahr 1584.

Anmerkungen

  1. Freundliche Auskunft von Frau Maria Weber, Küsterin in Mandel, vom 25. Juni 1991.
  2. Vgl. dazu die Ahnenprobe seines 1599 verstorbenen Sohnes Heinrich Walrab von Koppenstein bei Helwich, Syntagma 367.
  3. Wappen der Großmutter väterlicherseits.
  4. Vgl. zum Folgenden Möller, Stammtafeln NF II Taf. LXI und Zwiebelberg, Koppenstein 148f.
  5. Vgl. den detaillierten Heiratsvertrag bei Schulz, Inventar 85f.
  6. Vgl. dazu Nr. 283 von 1537. – Seine mit seinem Sohn Bernhard in zweiter Ehe verheiratete Schwiegertochter Anna Waldecker von Kaimt (†1607) wurde ebenfalls in Mandel begraben; vgl. auch Nr. 369 von 1587.

Nachweise

  1. Wickenburg, Thesaurus Palatinus II 123.
  2. Kdm. 221.
  3. Lipps, Entdeckungsreisen 155 (teilw.).

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 349 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0034900.