Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 338 Becherbach bei Kirn, Evang. Pfarrkirche 1574

Beschreibung

Fragmentarische Grabplatte einer männlichen Person, bisher unbeachtet. Während der Renovierungsarbeiten 1973/74 mit der Oberseite nach unten im Kirchenschiff aufgefunden1), jetzt außen an die westliche Mauer des Kirchhofs gelehnt. Schmale Platte aus Kalkstein mit Umschrift (A) zwischen Linien, die sich in einer Zeile im oberen Mittelfeld fortsetzt und wohl durch ein mit Initialen verbundenes Steinmetzzeichen (Nr. 13) abgeschlossen wird. Ein dazugehöriges keilförmiges Fragment mit Inschrift (B) wurde unpassend am Ende der rechten Leiste eingefügt. Das untere Drittel der leicht bestoßenen und bemoosten Platte fehlt.

Maße: H. 122 (A), 20 (B), B. 85 (A), 17 (B), Bu. 8 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Eberhard J. Nikitsch) [1/3]

  1. A

    AN(N)O 1574 · 14 / MARTŸ PIVS AC DO[CTVS ... / .......... / .....]Ba) FIDELIS, EX HAC VITA EX=//CESSIT / IK

  2. B

    VIR

Kommentar

Der großformatige, feinstrichige Schriftduktus zeigt neben deutlichen schreibschriftlichen Einflüssen eine unruhige Hand, die auf einen wenig geübten Steinmetz schließen läßt.

Die Epitheta pius, doctus? und fidelis legen nahe, daß es sich bei dem Verstorbenen um einen Geistlichen gehandelt hat; in Frage käme der letzte katholische und zugleich erste evangelische Pfarrer Becherbachs namens Jakob, dessen Biographie sonst völlig im Dunkeln liegt2).

Textkritischer Apparat

  1. Folgt ein Doppelpunkt als Kürzungszeichen.

Anmerkungen

  1. Freundlicher Hinweis von Herrn Siegel, Küster der evang. Kirche Becherbach. – Zur Renovierung vgl. Mayer, Becherbach 8ff.
  2. 1556/57 wurde Becherbach reformiert; Nachfolger von Pfarrer Jakob (erw. 1557 und später) waren Johannes Hast (erw. vor 1578) und Konrad Mögenius (1587-1595); vgl. dazu Lentze, Becherbach 26 und Franzmann, Becherbach 107.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 338 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0033803.