Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 34: Bad Kreuznach (1993)

Nr. 317 Hennweiler, Evang. Pfarrkirche 1562

Hinweis: Die vorliegende Online-Katalognummer ist im Vergleich zum gedruckten Band mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Sie finden diese am Ende des Artikels. [Dorthin springen]

Beschreibung

Grabplatte der Katharina von Schwarzenberg, geb. Mohr von Sötern. Früher innen in die Nordwand der Turmhalle (ehemals Chor der Stiftskirche) eingelassen1), wohl anläßlich der Renovierung der Kirche 1968-71 herausgenommen und an gleicher Stelle waagerecht vor die Grabplatte ihres Mannes gelegt2). Verhältnismäßig kleine, schmale Platte aus gelblichem Sandstein mit Umschrift zwischen Linien, die sich in einer Zeile im oberen Mittelfeld fortsetzt, darunter Jahreszahl. Das Mittelfeld wird von der in Ritzzeichnung ausgeführten Darstellung der Verstorbenen mit Schleier, langem Gewand und gefalteten Händen ausgefüllt. In den oberen Ecken befinden sich zwei kleine Wappen. Das untere Drittel und die linke Leiste sind stark beschädigt.

Maße: H. 181, B. 85. Bu. 4-6 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Klemens Bender) [1/1]

  1. AVFF · HEVTE · DON/NERSTAGa) · DEN · 14 · HORNV(N)G · IST · DIE · EDLE · TVGENT/[SAME .... ...... / .....b) SÖT]ERN · WITWE · ZV · SCHVART[ZEN]BVRG AVS // DEISERc) · WELT · GESCHE(DEN) / 15 62

Datum: 14. Februar 1562.

Wappen:
Mohr von Sötern; Elter (d‘Autel).

Kommentar

Die flüchtig und relativ kunstlos gearbeitete Kapitalis zeigt neben den zahlreichen Ligaturen als Besonderheit ein offenes D mit einem weit hinter das obere Hastenende gezogenen Bogen.

Die Identifizierung der Verstorbenen richtet sich nach den Schriftresten und der Interpretation des Textes, vor allem aber nach den beiden erhaltenen Wappen, die ihre Ehe unberücksichtigt lassen und sich allein auf ihre Herkunft beziehen. Vermutlich hängt diese Anordnung mit ihrer langen, über 30jährigen Witwenzeit zusammen. Katharina war die älteste Tochter aus der zweiten Ehe des Johannes Mohr von Sötern mit Elisabeth von Elter3). Verheiratet war sie mit dem pfalz-zweibrückischen Hauptmann Heinrich II. von Schwarzenberg (†1531) mit Sitz auf Wartenstein4), neben dem sie auch begraben wurde. Ihr einziger Sohn Johannes und ihr Enkel Ludwig wurden ebenfalls in der Stiftskirche beigesetzt5), ihre Tochter Elisabeth war mit Nikolaus (I.) Schenk von Schmidtburg6) verheiratet.

Textkritischer Apparat

  1. TA-Ligatur ohne Deckbalken bei T.
  2. Zu ergänzen wäre wohl FRAW KATHARINA / MOHRIN VON.
  3. Sic!

Anmerkungen

  1. Vgl. Kdm. 181 mit Abb. 126.
  2. Vgl. Nr. 272 von 1531.
  3. Vgl. Möller, Stammtafeln AF III, Taf. LX und NF II, Taf. LXXIV.
  4. Wie Anm. 2.
  5. Vgl. Nr. 319 von 1565 und Nr. 354 von 1583.
  6. Vgl. Nr. 412 von 1599.

Nachweise

  1. Lehfeldt, Bau- und Kunstdenkmäler 296.
  2. Ohlmann, Hennweiler Nr. 5.
  3. Kdm. 180 mit Abb. 126.
Addenda & Corrigenda (Stand: 30. September 2014):

Ohne eine befriedigende Lösung anbieten zu können, sei darauf hingewiesen, dass es sich bei dem 14. Februar 1562 um einen Samstag gehandelt hat; dagegen fiel der 14. Februar 1560 auf einen Donnerstag (freundlicher Hinweis von Herrn Dr. Helmut Hartmann, Worms-Bechtheim, Brief vom 15. Oktober 1993). – Möglicherweise bezeichnet 1562 das Datum der Herstellung der Grabplatte, während das tatsächliche Todesjahr 1560 unerwähnt blieb.

Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 317 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0031701.